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Die Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Berlin-Steglitz. Seit 1995 erinnert das "Denkzeichen" an die ermordeten Juden und Jüdinnen aus dem Berliner Südwesten.

© Boris Buchholz

Holocaust-Gedenktag: Wo am 27. Januar im Berliner Südwesten der Opfer gedacht wird

Gedenkveranstaltungen, Filmvorführung, Gottesdienste, Lesungen, Konzerte – zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz wird an die Opfer des Holocaust in vielen Formen erinnert.

Stand:

Kränze, Reden, Schweigen – die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz jährt sich am 27. Januar zum 80. Mal. Wo im Berliner Südwesten der Opfer des Holocaust gedacht wird, eine unvollständige Übersicht.

1 Kranzniederlegung, Lichterfelde

14 Uhr: Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf legen am Mahnmal auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen Kränze nieder. Cornelia Seibeld (CDU), die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, und Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (Grüne) werden sprechen. Wo: Säule der Gefangenen, Wismarer Straße / Eugen-Kleine-Brücke

2 Stadtspaziergang, Dahlem

15 Uhr: Die Domäne Dahlem lädt zur historischen Tour über das Gelände ein. Eine Station beim Stadtspaziergang „Die Domäne Dahlem im Nationalsozialismus – eine Spurensuche“ wird der ehemalige Pferdestall sein; hier aßen die „massenhaft in der Landwirtschaft eingesetzten Zwangsarbeiter*innen“. Wo: Königin-Luise-Straße 49, 14195 Berlin, Treffpunkt vor dem Eingang des Herrenhauses. Lesetipp: Mehr über das Thema Zwangsarbeit auf der Domäne.

Die Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz. Seit 1995 erinnert das „Denkzeichen“ an die ermordeten Juden und Jüdinnen aus dem Berliner Südwesten.

© Boris Buchholz

3 Kranzniederlegung, Steglitz

15.30 Uhr: Bezirksamt und Lokalparlament legen Blumenkränze an der Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz ab. An der Gedenkveranstaltung werden auch Schülerinnen und Schüler der Gail-S.-Halvorsen-Schule aus Dahlem teilnehmen. Wo: S- und U-Bahn Rathaus Steglitz, Hermann-Ehlers-Platz

4 Musik und Lesung von Biografien, Steglitz und Zehlendorf

Ab 16 Uhr: Die Stadtbibliothek Steglitz-Zehlendorf gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus mit Lesungen aus Biografien von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ab 16 Uhr spielt in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek das israelisch-deutsche Jarock-Ensemble. „Mit bewegenden Liedern und Texten widmet sich das Ensemble dem Erinnern und der Würde jener, die ihr Leben in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten verloren“, so die Einladung.

Um 17 Uhr liest Bürgermeisterin Schellenberg die erste Biografie vor. Zeitgleich begrüßt die Stadträtin für Kultur und Bildung, Cerstin Richter-Kotowski (CDU), in der Zehlendorfer Gottfried-Benn-Bibliothek die Gäste; auch sie trägt die erste Biografie vor. Im Rahmen der Lesungen werden auch Initiativen und Einrichtungen aus dem Bezirk vorgestellt, „die sich für die Erinnerungsarbeit engagieren und sich für die Sichtbarmachung der Vielfalt in unserer Gesellschaft einsetzen“. Wo: 16 Uhr, Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Grunewaldstraße 3, 12165 Berlin. 17 Uhr, Gottfried-Benn-Bibliothek, Nentershäuser Platz 1, 14163 Berlin

5 Gedenkgottesdienst, Lichterfelde

18 Uhr: Jugendliche und der evangelische Kirchenkreis Steglitz haben den Gottesdienst gemeinsam konzipiert. „Leben und Botschaft der 103-jährigen Zeitzeugin und Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer stehen dieses Jahr im Zentrum des Gedenkens“, heißt es in der Ankündigung. Auf Margot Friedländer geht der Aufruf „Sei Mensch!“ zurück. Doch was bedeutet es, Mensch zu sein? Wo: Johann-Sebastian-Bach-Kirche, Luzerner Straße 10–12, 12205 Berlin

Ein Film über die Last des Überlebens der nach dem Krieg nach Israel geflohenen Auschwitz-Häftlinge.

Aus der Filmbeschreibung von „Ein einfacher Mensch“

6 Andacht, Dahlem

18 Uhr: Die Kirchengemeinde Dahlem veranstaltet eine musikalisch-literarische Andacht zum Gedenken an den Holocaust. Wo: St. Annen-Kirche Dahlem, Königin-Luise-Straße 55, 14195 Berlin

7 Filmvorführung, Bundesplatz

18 Uhr: Das Haus des Dokumentarfilms aus Stuttgart und die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz zeigen im Bundesplatzkino den Film „Ein einfacher Mensch“ von Karl Fruchtmann. Aus der Beschreibung: „Ein Film über die Last des Überlebens der nach dem Krieg nach Israel geflohenen Auschwitz-Häftlinge und über eine zweite Befreiung aus der Einsamkeit des Schweigens durch die erzählende Erinnerung an die Schreckenswelt des Lagers.“ Wo: Bundesplatz 14, 10715 Berlin

8 Konzert, Steglitz

19 Uhr: Der Pianist Holger Groschopp, die Solo-Oboistin Viola Wilmsen sowie Professorinnen und Professoren der Universität der Künste und der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ spielen Kammermusik-Werke des tschechischen Komponisten Pavel Haas. Pavel Haas wurde 1940 nach Theresienstadt deportiert, vier Jahre später wurde er in Auschwitz-Birkenau ermordet. Eintritt frei, kostenlose Eintrittskarten unter www.pretix.de/kultur-berlin-sz. Wo: Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin.

9 Konzert, Nikolassee

19 Uhr: „Der GofenbergChor hat im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Bestehen gefeiert und singt Lieder ausschließlich in jiddischer und hebräischer Sprache“, teilt Tagesspiegel-Leser Manfred Füger mit. Am Shoah-Gedenktag gastiert der Chor in der Evangelischen Kirche Nikolassee. „Ergänzt wird das Programm um Gedichte und Erinnerungstexte von Frauen und Männern, die die Shoa überlebt haben“, so der Einladungstext. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. Wo: Kirchweg 21, 14129 Berlin

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