
© Dominik Lenze
Hönower Weiherkette: Landschaftsprojekt im Berliner Osten ist fast abgeschlossen
Die Neugestaltung des Landschaftsschutzgebietes in Marzahn-Hellersdorf war hochumstritten - nicht nur, weil mehr als 1000 Bäume im Rahmen der Arbeiten gefällt werden mussten.
Stand:
Kaum ein Landschaftsprojekt im Bezirk war so umstritten: Nun ist die Neugestaltung der Hönower Weiherkette beinahe abgeschlossen.
Am Mittwoch, dem 30. August, lädt das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf zum Spaziergang über das neu gestaltete Landschaftsschutzgebiet, nach fast zwei Jahren Bauzeit. Das Landschaftsschutzgebiet in Hellersdorf sollte aufgewertet werden, mit breiteren Wegen, und auch neue Bewohner waren geplant, nämlich schottische Hochlandrinder. Die beauftragte Firma führte auch eine Bürgerbeteiligung durch.
Entschiedener Widerstand gegen das Projekt
Gegen das Projekt gab es entschiedenen Widerstand: Die Bürgerinitiative Schutzgemeinschaft Hönower Weiherkette hatte die geplante Neugestaltung scharf kritisiert: Zum Beispiel, weil im Rahmen der Arbeiten über 1.000 Bäume in dem Landschaftsschutzgebiet gefällt worden sind.
Zu den Forderungen der Bürgerinitiative gehört auch: “Keinen Quadratmeter für den Straßenbau!”. Konkret wird der Ausbau der L 33 auf der Fläche des Landschaftsschutzgebietes abgelehnt. “Ein überdimensionierter Straßenausbau passt nicht mehr in unsere Zeit und torpediert die Bemühungen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz”, heißt es auf der Website der Initiative. Der Ausbau der L 33 (Landsberger Chaussee – Berliner Straße) ist zwischen Stendaler Straße und Mahlsdorfer Straße geplant.
Ein überdimensionierter Straßenausbau passt nicht mehr in unsere Zeit
Bürgerinitiative Schutzgemeinschaft Hönower Weiherkette
Laut der Verordnung zum Schutz der Landschaft der Hönower Weiherkette vom 11. Oktober 2005 ist der L 33-Ausbau in dem Landschaftsschutzgebiet zulässig. Es sei allerdings “durch Auflagen sicherzustellen“, dass Beeinträchtigungen des Gebiets “auf das unvermeidliche Maß beschränkt werden.”
Dies gelte nach wie vor, wie Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) auf Nachfrage bestätigte. Laut der Verordnung sind auch Baumaßnahmen im Weihergebiet zulässig, um einen Anschluss der Louis-Lewin-Straße an die L 33 durchzuführen. Rechtlich steht dem umstrittenen L33-Ausbau offenbar nichts im Wege.
Beginn des Straßenausbaus der L33 ist noch offen
Doch wann die Straße ausgebaut werden soll, ist noch offen. Laut einer Antwort der Senatsverwaltung für Verkehr und Mobilität auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Stefan Ziller hat sich der Ausbau der L 33 erneut verschoben: Eine Auslage der Planungsunterlagen zu – wie ursprünglich geplant – Mitte 2023 sei demnach nicht möglich.
Konkreter wurde die Senatsverwaltung, was die von den irgendwann stattfindenden Bauarbeiten betroffenen Gebiete angeht: “Das betrifft am Bauanfang den Bereich am Knotenpunkt Stendaler Straße (Eingriff von ca. 12,00 m), den Knotenpunktbereich Louis-Lewin-Straße (Eingriff von ca. 32,00 m) und am Bauende einen Bereich am Hausseegraben (Eingriff von ca. 8,00 m)”, heißt es in der Antwort.

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Der Grünen-Abgeordnete Ziller will diese Eingriffe diskutieren: “Wie gering die Eingriffe wirklich sind, werden wohl die genauen Karten zeigen. Ob ein Eingriff von 32 am Knotenpunktbereich Louis-Lewin-Straße wirklich unvermeidlich ist, stelle ich aber schon mal infrage”, so Ziller.
Der Spaziergang an den Weihern am 30. August findet in der Zeit von 17 bis 19 Uhr statt.
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