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© Grün Berlin/Bloomimages

Industriedenkmal in Berliner Naturpark: Die Lokhalle im Schöneberger Südgelände wird überholt

In der Parkanlage entlang einer Bahntrasse treffen Natur und alte Bahnanlagen aufeinander. Jetzt wird dort ein Gebäude denkmalgerecht und ökologisch saniert.

Das Schöneberger Südgelände ist eine der interessantesten Parkanlagen Berlins. Auf dem 18 Hektar großen Areal, das sich vom S-Bahnhof Priesterweg entlang der Bahntrasse gen Norden zieht, kann man wunderbar erleben, wie sich die Natur ein einst von der Bahn genutztes Gelände zurückerobert.

Bis zur endgültigen Stilllegung im Jahr 1952 war dort der Rangierbahnhof Tempelhof in Betrieb. Der rund 50 Meter hohe rote Wasserturm ist schon von Weitem zu sehen. Im Jahr 2000 wurde das Gelände als Naturpark eröffnet, die landeseigene Parkgesellschaft Grün Berlin bewirtschaftet die inzwischen vielfach ausgezeichnete Grünanlage.

Der Wasserturm wurde vor einigen Jahren komplett saniert. Jetzt ist die rund 4.500 Quadratmeter große Lokhalle, in der einst die Lokomotiven gewartet und repariert wurden, an der Reihe. Das Industriedenkmal, das seit 2005 nur noch eingeschränkt nutzbar ist und schon seit geraumer Zeit gesperrt ist, wird in den kommenden zwei Jahren umgebaut und ertüchtigt.

Unter Beachtung des Denkmalschutzes natürlich, aber auch nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien, wie Umweltsenatorin Bettina Jarasch zum Auftakt der Arbeiten sagte. Das Dach soll auf der gesamten Fläche mit naturnahen Pflanzen begrünt werden. Grün-Berlin-Chef Christoph Schmidt verwies auf ein modernes Regenwassermanagement und die Luftwärmepumpen. Für die Sanierung sind Kosten in Höhe von 17 Millionen Euro veranschlagt.

Die rückwärtige Seite der Halle soll einen zweigeschossigen Anbau in Holzbauweise erhalten, in dem 14 Ateliers für Künstlerinnen und Künstler Platz finden sollen. „Diese bezahlbaren Räume sind wichtiger als alle Förderung“, sagte Jarasch. Die Halle soll ebenfalls kulturell genutzt werden – für Theater, Tanz, Konzerte, Lesungen. Platz für ein Restaurant gibt es zudem. Die Verbindung von Kultur und Natur hat im Südgelände Tradition.

Lange Jahre war dort die Shakespeare Company mit ihrem Sommer-Freilufttheater zu Gast. Wegen der anstehenden Sanierung musste die Theatergruppe auf einen neuen Standort ausweichen. In diesem Jahr spielte sie nur weniger hundert Meter entfernt auf dem Gelände neben dem Planetarium am Insulaner. „Ich hoffe sehr, dass die Shakespeare Company nach der Sanierung wieder ins Südgelände zurückkehren wird“, sagte die Umweltsenatorin.

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