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Vom Berliner Osten in die City: Radbahn 5 immer unwahrscheinlicher
Zu teuer, keine Kapazitäten und eine geplante Autostrecke im Weg: Für die Radschnellverbindung von Marzahn-Hellersdorf bis zum Alexanderplatz sieht es derzeit nicht gut aus.
Stand:
„Aus meiner Sicht klingt das wie eine Beerdigung erster Klasse“, schreibt der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg aus Marzahn-Hellersdorf dem Tagesspiegel. Er hat von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Antworten zur geplanten Radbahn U5 erhalten.
Das Großprojekt beinhaltet eine Radschnellverbindung durch die Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf bis zum Alexanderplatz, also immer etwa entlang der U-Bahnlinie 5. Wie berichtet, prognostiziert eine Machbarkeitsstudie eigentlich, dass es möglich sei, das Projekt umzusetzen.
Es würde natürlich teuer: 13 Millionen Euro laut Senat. Das an sich dürfte kein Problem darstellen, allerdings ist unklar, ob der Senat das finanziert oder die Bezirke. Für die Bezirke, so Ronneburg, sei das vollkommen illusorisch. Die Senatsverwaltung sagt, zuständig für die Umsetzung seien die Bezirke – und diese wiederum geben an, dafür kein Personal zu haben.
Das Bezirksamt in Lichtenberg teilt mit, dafür gar keine Kapazitäten zu haben, aus Marzahn-Hellersdorf heißt es: „Das Straßen- und Grünflächenamt verfügt über drei Radverkehrsplanerstellen, die aktuell nicht besetzt sind.“
Außerdem gibt es noch „Konfliktpunkte mit anderen Infrastrukturvorhaben“, nämlich der geplanten Autoschnellverbindung TVO, denn die Radbahn müsste diese irgendwie passieren/überqueren/tunneln. Die Machbarkeitsstudie hatte dies aber eigentlich bereits berücksichtigt und sieht keine Probleme.
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