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Rot-Rot-Grün in Treptow-Köpenick: Zählgemeinschaft zieht Halbzeitbilanz
Die BVV-Fraktionen von Linke, SPD und Grüne arbeiten im Südosten zusammen. Kürzlich stellten sie vor, was sie bisher gemeinsam auf die Beine gestellt haben.
Stand:
Die nächsten Wahlen im Bezirk finden erst im Herbst 2026 statt, bis dahin sitzen die Fraktionen von Linke, SPD und Grüne als rot-rot-grüne Zählgemeinschaft noch fest im Sattel des Bezirksamtes.
Weil man bei der Fülle der Themen, die dort verhandelt werden, schnell den Überblick verliert und darüber hinaus der Schwerpunkt oft auf jenen Themen liegt, die nicht oder nur unzureichend funktionierten, zogen die drei Parteien vergangenen Monat eine Art Halbzeitbilanz.
Imagefilm für Bezirksamt
Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) betonte, wie gut die Kooperation seit drei Jahren im Bezirk funktioniere. Es sei gelungen, das Bezirksamt als „coolen Arbeitgeber“ durch Imagefilm und Instagram-Account bekanntzumachen, sagte er.
Als Erfolge in seiner laufenden Amtszeit meldet er darüber hinaus die abgeschlossene Sanierung der Regattatribüne in Grünau und von Kulturzentrum Alte Schule in Adlershof sowie vom Rathaus Köpenick – letztere soll noch im Dezember beendet sein.
Neuer Bürgeramtsstandort
Neben dem dortigen Standort des Bürgeramtes konnte bewirkt werden, dass der Interimsstandort in Adlershof als nunmehr drittes Bürgeramt im Bezirk erhalten bleibt. Während etliche Schulbaumaßnahmen noch laufen, ist die Gesamtsanierung der Müggelschlößchen-Schule in der Alfred-Randt-Straße seit Mai dieses Jahres fertiggestellt.
Claudia Leistner (Grüne), Stadträtin für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt, legte gleich ein 75-seitiges Papier mit den erreichten beziehungsweise angestoßenen Projekten vor. Die Erstellung eines Biodiversitätskonzeptes für den Bezirk sowie der Durchführung des Projekts „Hausbäume“ und der Beweidung von Friedhöfen und Grünflächen durch Schafe, Rinder oder Wasserbüffel zeigen den hohen Stellenwert, den Artenvielfalt derzeit in Treptow-Köpenick spielt.
Dazu gehört auch die Neugestaltung des Grünzuges im Kosmosviertel in Altglienicke, die mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zusammen entwickelt wurde. Maßnahmen wie die Umgestaltung des Marktplatzes in Adlershof, der fußgängerfreundlichen Umgestaltung der Bölschestraße in Friedrichshagen und das Freiraumkonzept für den Schmollerplatz in Alt-Treptow laufen noch – und werden immer wieder heiß diskutiert.
Weniger Straßensozialarbeit
Sozialstadträtin Carolin Weingart (Linke), die seit ein paar Monaten in Elternzeit ist, nannte vor allem die Eröffnung des 11. Kiezclubs des Bezirks im Allende-Viertel in Köpenick sowie die Erprobung von queeren Angeboten in den Kiezclubs als Erfolg.
Einen Rückschlag muss das Sozialamt bei der Durchführung von Straßensozialarbeit mit Obdachlosen einstecken: Die Senatsverwaltung zog im Sommer dieses Jahres alle zugesagten Mittel zurück; eine Ausnahme bleibt die Gegend um den Schlesischen Busch, weil es dort verstärkt zu Verdrängungseffekten aus dem Görlitzer Park kommt.
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