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Lebensmittelkontrolleure stellen sich zu Beginn einer Kontrolle immer mit ihrem Namen vor und zeigen ihren Dienstausweis. (Symbolbild)

© Uwe Anspach/dpa

Update

Bezirksamt warnt vor Fake-Kontrolleur: Influencer filmt unter falschem Namen in Berliner Restaurant

Ein falscher Kontrolleur greift in Zutaten, filmt alles und stellt es online. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg warnt und gibt Tipps, wie man echte Kontrolleure erkennt.

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In Friedrichshain hat sich ein Influencer als angeblicher Lebensmittelkontrolleur ausgegeben – und zum Schein eine Kontrolle in einem Gastronomiebetrieb durchgeführt, die er anschließend online stellte. Vor seinem Vorgehen warnte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg in einer Pressemeldung am Dienstag.

Dort heißt es: „Die besagte Social-Media-Persönlichkeit ist bereits in Hamburg negativ aufgefallen.“ Nach Tagesspiegel-Recherchen handelt es sich mutmaßlich um den Influencer „Langlebepapa“, dem 216.000 Menschen auf Instagram folgen. Die Inhalte, die er dort veröffentlicht, seien laut seiner Instagram-Bio „satirisch und fiktiv“ – „künstlerische Darstellungen nach Art. 5 des Grundgesetzes“.

Rassistische und sexistische Kommentare

In einem am 16. November veröffentlichten Video ist zu sehen, wie er – von einer zweiten Person gefilmt – die Küche einer gastronomischen Einrichtung „inspiziert“, dabei grenzüberschreitende, teils rassistische und sexistische Kommentare macht, Kraftausdrücke verwendet, den Mitarbeiter belehrt und ihm Schließung sowie Bußgelder androht. Er greift mit bloßen Händen in vorbereitete Speisen und steckt sie sich in den Mund.

Außerdem handelt es sich bei dem „inspizierten“ Restaurant um die Niederlassung einer Kette, die für ihre XXL-Gerichte bekannt ist. Der Inhaber hat bereits rechtliche Konsequenzen gegen den Influencer angekündigt. Mehrere Angestellte sollen nach der Satire-Inspektion bei dem Unternehmen gekündigt haben.

„Das Bezirksamt warnt alle Lebensmittelbetriebe vor diesem Vorgehen“, heißt es in der Mitteilung. Bei Unsicherheiten sollen Gastronom:innen sich an die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht Friedrichshain-Kreuzberg wenden. Die zuständigen Mitarbeiter würden grundsätzlich nach festen, transparenten Richtlinien handeln, sich zu Beginn einer Kontrolle mit Namen und Dienstausweis vorstellen und am Ende in der Regel einen Kontrollbericht hinterlassen.

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