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Berlin kriegt eine gewischt. Brandenburg wirbt auch um die Lehrer der Hauptstadt.

© dpa

Verbeamtung hinter der Landesgrenze: Brandenburg wirbt 1000 Lehrer an

Brandenburg startet jetzt eine bundesweite Werbekampagne, um bis zum Spätsommer für das neue Schuljahr 900 bis 1000 Lehrer einstellen zu können. Das sind so viele wie nie seit 1990. Das Land hat einen Vorteil gegenüber Berlin.

Bildungsministerin Martina Münch (SPD) spricht von „einer Rekordzahl in der Geschichte unseres Landes“ - Brandenburg startet jetzt eine bundesweite Werbekampagne, um bis zum Spätsommer für das neue Schuljahr 900 bis 1000 Lehrer einstellen zu können. Das sind so viele wie nie seit 1990. Dabei soll es zwar keine gezielte Abwerbung von Berliner Lehrern geben, wie die Ministerin versicherte. „Aber natürlich sind wir auch in Konkurrenz.“ Denn die Bundeshauptstadt sucht ebenfalls dringend nach Pädagogen, will in der gleichen Zeit 2000 neue Lehrer gewinnen.

Brandenburg setzt in der Kampagne offen auf einen Trumpf. „Wir werden alle Lehrkräfte sehr schnell verbeamten“, sagte Münch. „Das ist ein Magnet, ein Vorteil gegenüber unseren Nachbarländern“. Vor allem gegenüber Berlin, wo neu eingestellte Lehrer zwar unbefristete Verträge erhalten, aber nicht verbeamtet werden.

Es wird auch eine Facebook-Kampagne geben

Die Verbeamtungszusage findet sich auch in den Anzeigen, die Brandenburg jetzt in Zeitungen schaltet. Man stehe zudem in engem Kontakt mit den Kultusministerien Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, da deren Hochschulen Lehrer über den eigenen Landesbedarf ausbilden, sagte Münch. Bayern etwa übernehme nur Lehrer, die ihr Studium mit einem Notenschnitt besser als 1,3 beendet haben. Nach Ostern will Brandenburg in diesen Ländern Informationstage veranstalten, ein Werbefilm sei in Arbeit, ebenso eine Facebook-Kampagne.

Die Potsdamer Landesregierung schaut aber nicht nur nach Westen, sondern auch in Richtung Osten. Münch will mit Nachbar-Wojewodschaften in Polen, wo nach ihren Worten derzeit massenhaft Lehrer entlassen werden, einen möglichen Einsatz von Pädagogen mit sehr guten Deutschkenntnissen in Ost-Brandenburg sondieren.

Konkret sucht Brandenburg vor allem 700 Lehrer für seine Oberschulen und Grundschulen, und zwar in den Fächern Deutsch, Mathe, Kunst, Musik und Sachkunde, außerdem 150 Sonderpädagogen und 100 Gymnasiallehrer. Ursache ist wie in Berlin das Ausscheiden tausender Lehrer, die das Pensionsalter erreichen. Zum anderen hat die rot-rote Regierung das Pflichtstundenpensum um eine Stunde gesenkt, weshalb allein 400 zusätzliche Kräfte benötigt werden. Münch zeigte sich zuversichtlich, dass es mit den tausend Lehrern klappt. Ein Drittel habe bereits zugesagt, so viel wie noch nie zum Jahresbeginn.

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