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Die ersten Bagger sind. da. Ein Teil der BVG-Tunnelbaustelle auf der Kleiststraße vor dem U-Bahnhof Wittenbergplatz.

© Cay Dobberke

Berliner Nahverkehr: BVG buddelt jetzt auch in der Kleiststraße

Die Sanierung undichter alter U-Bahntunnel beginnt zwischen dem Wittenbergplatz und der Urania in Schöneberg. Nebenan in Charlottenburg sollen die Arbeiten bald enden.

Die Berliner Verkehrsbetriebe graben sich weiter durch die City West. Noch während die Sanierung der mehr als 110 Jahre alten Tunnel der U-Bahnlinie U2 am Ernst-Reuter-Platz und auf der Hardenbergstraße in Charlottenburg läuft, haben Bauarbeiten nun auch in der Schöneberger Kleiststraße begonnen. Im Abschnitt zwischen dem Wittenbergplatz und der Urania werden die Tunnel der U1, U2 und U3 abgedichtet. Die Fertigstellung dieser rund 6,5 Millionen Euro teuren Maßnahme ist für das erste Quartal 2020 geplant.

Für Autofahrer wird es deshalb enger auf der vielbefahrenen Kleiststraße. In Richtung Schöneberg ist im Baustellenbereich bereits eine Spur neben dem Mittelstreifen gesperrt, in Richtung Charlottenburg geschieht bald dasselbe. Zwei Spuren pro Richtung bleiben frei für alle Auto- und Motorradfahrer, dafür verzichtet die BVG vorübergehend auf die Busspur.

Die Parkplätze in der Kleiststraße sind nicht betroffen, in der angrenzenden Bayreuther Straße wird Baustellentechnik sieben Stellplätze in Anspruch nehmen. Schon nicht mehr möglich ist das Linksabbiegen aus der Kleiststraße (Fahrtrichtung Schöneberg) in die Bayreuther Straße.

Viel Handarbeit statt schwerer Baumaschinen

Die U-Bahntunnel gehören zu den ältesten in Deutschland. Die Reparaturen sind nötig, weil immer wieder Wasser eindringt. „Vieles ist buchstäblich Handarbeit, weil auf den Tunneldecken keine schweren Maschinen eingesetzt werden können“, sagt der BVG-Bauchef Uwe Kutscher. Ursprünglich sollte es in der Kleiststraße bereits im Jahr 2015 losgehen. Für die Verzögerung gebe es keinen außergewöhnlichen Grund, sagt BVG-Sprecher Markus Falkner. Die Verkehrsbetriebe hätten sich nur eine Zeitlang auf andere ihrer vielen Bauvorhaben in der Stadt konzentriert. Den aufgegrabenen Mittelstreifen will man später wieder herrichten und außerdem Ausgleichszahlungen an das Land Berlin leisten.

Bezirk plant attraktiveren Mittelstreifen

Mit diesen Mitteln und zusätzlichem Fördergeld aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Zentren“ plant das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg anschließend eine Neugestaltung des breiten Mittelstreifens. Der Siegerentwurf eines Landschaftsplanungsbüros wurde bereits vor drei Jahren vorgestellt. Demnach soll auf dem bisher nur mit Rasen bepflanzten Mittelstreifen auch Beete mit Staudenpflanzen, befestigte Fußgängerwege und Sitzbänke geben.

Außerdem will der Bezirk die Gehwege beiderseits der Kleiststraße verbreitern und auch dort Bänke sowie Fahrradbügel aufstellen. Das wird zu Lasten des Verkehrs gehen: Künftig gibt es pro Richtung nur noch eine allgemeine Fahrspur, eine kombinierte Bus- und Fahrradspur und einen Parkstreifen.

Unterdessen werden die Tunnelarbeiten am Ernst-Reuter-Platz voraussichtlich bis Ende Mai abgeschlossen. Die BVG warte nur noch darauf, dass die Berliner Wasserbetriebe ihre Leitungsarbeiten an dieser Stelle beenden und werde die Tunneldecke dann wieder schließen, sagt Sprecher Falkner. Und ab dem Frühjahr solle die Sanierung auch den letzten kleinen Bauabschnitt auf der Hardenbergstraße in Höhe des Bahnhofs Zoo erreichen. „Noch in diesem Jahr“ wolle man dort fertig werden.

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