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Berlin weitet die Testmöglichkeiten seit einigen Wochen strategisch aus.

© Oliver Berg/dpa

Corona-Teststrategie ausgeweitet: Berlin testet nun auch symptomfreies Kita-Personal

Ab Montag können sich Kita-Mitarbeiter ohne Symptome kostenlos auf Corona testen lassen. Das Angebot soll es bald auch für Schulpersonal geben.

Berlin wird seine Tests auf Covid-19 deutlich ausweiten. Das sagte der Regierende Bürgermeister, Michael Müller (SPD), am Sonntag dem Tagesspiegel. „In Berlin können sich ab Montag symptomfreie Beschäftigte aller Kitas testen lassen, das werden wir gezielt auf weitere Bereiche ausweiten.“ Zuvor hatte die „Berliner Zeitung“ berichtet. Für die Tests sollen die Menschen in die zentrale Teststelle der Charité im Virchow-Klinikum kommen.

Die Senatsbildungsverwaltung solle die Kitas dazu informieren, am Sonntag lag aber noch kein Schreiben vor. Müller kündigte an, das Angebot „voraussichtlich in der zweiten Juli-Hälfte“ auch für alle Beschäftigten von Schulen zu öffnen. In einem nächsten Schritt soll es wohnortnahe Angebote geben.

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„Es ist richtig, mehr Testmöglichkeiten anzubieten“, sagte Müller bezogen auf eine Ankündigung Bayerns, künftig alle Menschen im Bundesland auf Covid-19 zu testen, wenn sie dies wünschen. Der Freistaat übernimmt die Kosten. Berlin weite die Tests schon seit einigen Wochen mit der landesweiten Teststrategie aus, sagte Müller dazu.

Seit Anfang Juni wird im Rahmen Teststrategie stichprobenartig Personal von 48 Schulen und Kitas getestet. Seit Mitte Juni läuft auch eine langfristige Studie an 24 zufällig gewählten Schulen. Die in den Berliner Laboren verfügbaren Testkapazitäten auf Covid-19 werden dennoch – wie überall in Deutschland – seit Wochen nicht ausgeschöpft. Das will man jetzt ausnutzen.

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In einigen Bezirken wie etwa Mitte und Neukölln werden die vom Senat nun landesweit angestrebten Tests schon durchgeführt. Dort wird bereits seit Wochen nach und nach das Personal von besonderen Risiko-Orten wie Kitas, Schulen oder Alten- und Pflegeheimen an bezirklichen Testplätzen auf das Coronavirus getestet. Dadurch konnte etwa der große Corona-Ausbruch in mehreren Mietshäusern in Neukölln entdeckt werden.

Die Bezirke könnten ihre Kapazitäten sogar längst weiter hochfahren, allein in Neukölln wären bis zu 300 Tests täglich möglich, ebenso viele in Mitte.

Massentestungen, wie sie nun in Bayern anstehen könnten, werden von Medizinern allerdings nicht nur positiv gesehen. Sie zeigten nur eine Momentaufnahme und könnten so falsche Sicherheit erzeugen, sagen die Kritiker. 

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