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Der prominente Wochenrückblick : Mode und andere mörderische Machenschaften
In Berlin spielten Promis potenziell tödliche Spiele, während anderswo Chefdesigner neu sortiert wurden. Mit dabei: Heidi Klum, Kilian Kerner und John Galliano.
Stand:
In der Promiwelt ging es ziemlich modisch zu, dieser Tage. Weil Berlin da bekanntlich nicht mithalten kann, konzentrieren wir uns zunächst auf hiesige Ereignisse: Ende der Woche feierte hier die koreanische Netflix-Erfolgsserie „Squid Game“ den baldigen Start von Staffel zwei (am 26. Dezember).
Der Streaming-Anbieter mietete sich dafür für eine Nacht ins Kraftwerk in Mitte – und lud zahlreiche frisch gekürte ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Kandidaten und andere Influencer ein. Mit dabei etwa das TikTok-Phänomen „Die Huepsche“, der Komiker Helge Mark oder der Schauspieler Jannik Schühmann.
Die illustre Gesellschaft wurde unter anderem dazu ermutigt, Kinderspiele (zum Beispiel Tauziehen) zu spielen. Man muss wohl wissen, dass auch in der Serie Spiele gespielt werden – dort allerdings mit dem ärgerlichen Nebeneffekt, dass sie potenziell tödlich enden.

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Doch in der Promiwelt bedeutet Tod ja nicht gleich Tod, also im Sinne von ins Gras beißen. Wer sich auf zu vielen Premieren herumtreibt und sonst nichts leistet, kann auch ganz schnell den Roter-Teppich-Tod sterben, sprich nicht mehr eingeladen werden. Im Falle der „Germany’s Next Topmodel“-Kandidaten dauert dieser Umstand wohl nicht mehr allzu lange: Modelmama Heidi Klum ist bereits dabei, neue, bald ehemalige Kandidaten zu suchen.
Designer-Kleidung für die BVG
Sie selbst ist und bleibt im sogenannten Schuss. In einem Interview mit dem Magazine „Madame“ spekulierte sie jüngst über die Hintergründe ihrer Leistungsfähigkeit: „Ich warte immer noch darauf, dass ich in die Wechseljahre komme, Hitzewallungen und so weiter bekomme“. Ihr Energielevel sei „ungebrochen eine zehn“, erklärte sie. Gut, dass auch das jetzt geklärt ist.
Ganz verlassen wir das „Germany’s Next Topmodel“-Universum damit noch nicht, denn noch einer, der in den letzten Jahren hauptsächlich durch die Teilnahme an der Casting-Show von sich Reden machte, sorgte in der vergangenen Woche für Schlagzeilen. Star-Designer und Gelegenheitsjuror Kilian Kerner soll neue Klamotten für BVG-Mitarbeiter entwerfen. Auch eine Art Tod, könnten Mode-Kundige behaupten. Mit Argumenten füttern lässt sich diese Unterstellung erst ab 2026, frühestens dann werde das „Erscheinungsbild der Mitarbeiter vereinheitlicht“. So hieß es seitens des Verkehrsunternehmens.
Selbiges geht übrigens auch davon aus, dass sich das „positiv aufs Fahrerlebnis der Fahrgäste auswirken wird“. Wenn dadurch nur auch die Bahnen wieder pünktlich kämen. Nun, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Noch mehr Schokolade aus Dubai
Das dachten sich mutmaßlich auch treue Fans des französischen Modeunternehmens Chanel, die nach dem Tod von Karl Lagerfeld 2019 mehrere Saisons mit den Entwürfen von dessen ehemaliger rechter Hand Virginie Viard vorliebnehmen mussten. Dieser Spuk - darüber sind sich viele einig - hat jetzt ein Ende. Der gerade noch für das italienische Label Bottega Veneta designende Designer Matthieu Blazy soll jetzt da anknüpfen, wo Lagerfeld aufhörte: dem zweitgrößten Luxushaus dieses Planeten die Aufmerksamkeit bescheren, die ihm gebührt. Toi toi toi. Bei Bottega springt dafür Louise Trotter, bis dato Kreativdirektorin von Carven, als neue Kreativchefin ein.
Und noch eine modische Personalie machte in den vergangenen Tagen die Runde: Nach zehn Jahren verlässt der umstrittene Modeschöpfer John Galliano das Unternehmen Maison Margiela. „Wenn die Zeit reif ist, wird alles enthüllt“, wird der Designer in einer Pressemitteilung zitiert. Dass er der Modewelt ganz verloren geht, davon ist nicht auszugehen.
Im Jahr 2011 sorgte Galiano mit antisemitischen Äußerungen für Entsetzen und wurde infolgedessen von seinem damaligen Posten als Kreativchef von Dior suspendiert. Renzo Rosso, Leiter des Konzerns OTB Group zu dem auch Maison Margiela gehört, engagierte Galliano im Jahr 2014 und gab ihm eine zweite Chance. In besagter Pressemitteilung dankte Galliano Rosso für „die Gelegenheit, meine kreative Stimme wiederzufinden, als ich stimmlos geworden war”.
Und damit nochmal kurz und stimmungsvoll zurück in die deutsche Hauptstadt. Oder in die Vereinigten Arabischen Emirate – beziehungsweise: ach egal. Rapper Bushido will bald Schokolade aus seinem Wohnsitz im Exil (Dubai) verkaufen und ist damit, um im Modejargon zu bleiben, sowas von last season.
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