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Das 29-Euro-Ticket lockt viele Fahrgäste zur BVG.

© imago/Emmanuele Contini / IMAGO/Emmanuele Contini

Deutschlands größter Nahverkehrsbetrieb: Berlins BVG knackt die Marke von einer Million Abonnenten

BVG mit Rekord und S-Bahn mit Wachstum: 9-Euro- und 29-Euro-Ticket bringen neue Stammkunden. Die Corona-Delle bei den Passagierzahlen ist aber noch nicht ausgebügelt.

Die Sonderangebote dieses Jahres haben die BVG aus dem Corona-Loch geholt. Wie das Landesunternehmen am Freitag mitteilte, werden bis zum Jahresende insgesamt rund 950 Millionen Fahrgastfahrten erwartet. Zum Vergleich: In den von großen coronabedingten Einschränkungen geprägten Jahren 2020 und 2021 seien es 729 und 715 Millionen Fahrten gewesen. Im November lag die Nachfrage laut BVG bei knapp 90 Prozent des vor der Pandemie üblichen Niveaus.

Der markanteste Sprung nach oben ergab sich im Juni nach Einführung des Neun-Euro-Tickets. Der nach jahrelangem Anstieg erzielte Rekord von 2019 ist allerdings noch nicht wieder eingeholt: 1,126 Milliarden Fahrten seien es im Jahr vor Pandemiebeginn gewesen. Allerdings spricht die Entwicklung bei den Abonnements dafür, dass es im nächsten Jahr klappen könnte: Im Oktober hat die BVG als Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen nach eigenen Angaben die Marke von einer Million Abonnements geknackt.

Inzwischen seien mehr als 60.000 weitere hinzugekommen. Zum Vergleich: Ende 2021 lag die Zahl der Stammkunden bei rund 869.000 und damit ziemlich genau auf dem Niveau des Vorjahres. Die S-Bahn hat nach eigenen Angaben seit dem Beginn der 29-Euro-Aktion mehr als 30.000 Abo-Kunden gewonnen. Insgesamt seien es aktuell mehr als 240.000, und die Auslastung der Züge liege konstant bei 90 bis 95 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau, sagte eine Bahnsprecherin auf Tagesspiegel-Anfrage.

Dass der Abo-Rekord im Oktober geknackt wurde, dürfte maßgeblich mit dem in jenem Monat eingeführten 29-Euro-Ticket zu tun haben, das der Berliner Senat für den Tarifbereich AB etabliert hatte – gegen den Widerstand der Brandenburger Mitglieder im Verkehrsverbund VBB. Die zunächst bis Ende dieses Jahres befristete Aktion soll nach dem Willen des Berliner Senats bis März verlängert werden.

Wie es danach weitergeht, ist zumindest teilweise noch offen: Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) rechnet nach eigenen Angaben nicht damit, dass das von Bund und Ländern beschlossene „Deutschlandticket“ bereits zum April eingeführt werden kann. Das Ticket soll als Abonnement die bundesweite Nutzung des Nahverkehrs für 49 Euro monatlich ermöglichen und den bisherigen Wirrwarr der Verkehrs- und Tarifverbünde beenden.

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