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Update

Protestmarsch statt Klebstoff: Klimaaktivisten bremsen Verkehr im Berliner Osten aus

Auf einer wichtigen Pendlerroute protestierten Aktivisten der „Letzte Generation“ am Morgen mit Plakaten. Eine ähnliche Aktion gab es zuvor in Dresden.

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Klimaaktivist:innen haben am Mittwochmorgen in Berlin mit Protestmärschen den Verkehr auf der Karl-Marx-Allee sowie der Frankfurter Allee gestört. Das teilte die Gruppe „Letzte Generation“ mit. Die Route durch Lichtenberg und Friedrichshain gilt als wichtige Verbindung für Pendler:innen, die aus dem Osten in die Innenstadt fahren.

Die Aktivist:innen klebten sich diesmal nach eigenen Angaben nicht wie sonst üblich auf die Fahrbahn, sondern brachten den Autoverkehr mit einem langsamen Marsch zum Stocken. Vor sich hielten sie Plakate mit der Aufschrift: „Weltklimarat: Jetzt! Alle! Handeln!“ Eine vergleichbare Aktion hatte am Vortag in Dresden stattgefunden.

Laut einem Sprecher der Berliner Polizei hatte es am Mittwochmorgen zwei Einsätze im Zusammenhang mit Klimaaktivist:innen gegeben: Auf der Lichtenberger Brücke befanden sich demnach sieben Personen auf der Fahrbahn, auf der Karl-Marx-Allee waren es vier Personen. Weil die Aktivist:innen nicht festgeklebt waren, habe die Polizei die Fahrbahnen zügig räumen können. Es sei nur zu kurzfristigen Verkehrseinschränkungen gekommen, sagte der Sprecher.

Der Weltklimarat (IPCC) hatte in seinem sogenannten Synthesebericht am Montag gewarnt, die Klimaschutzziele seien in akuter Gefahr, wenn die klimaschädlichen Treibhausgase nicht noch in diesem Jahrzehnt drastisch gesenkt würden. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, ist nach dem Bericht praktisch unmöglich. Die 1,5 Grad könnten sogar bereits in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre überschritten werden.

„Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt sagen uns mit den deutlichsten Worten, die sie finden: Wenn wir jetzt nicht handeln, fliegt uns als Menschheit hier demnächst alles um die Ohren!“, teilte die Sprecherin der „Letzten Generation“, Lilly Schubert, mit. „Wir brauchen jetzt einen Gesellschaftsrat, der durch die Erarbeitung von mehrheitsfähigen und sozial gerechten Maßnahmen dabei hilft, Deutschland aus der tiefen klimatischen und folgend gesellschaftlichen Krise herauszuführen.“ (mit dpa)

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