
© Antonia Bohländer
Einrichtung für wohnungslose Frauen: Land Berlin kauft „Evas Obdach“ für 1,9 Millionen Euro
Lange war offen, ob die Notübernachtung für wohnungslose Frauen in Neukölln eine Zukunft hat. Nun gibt es ein Happy End.
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Die Notübernachtung für wohnungslose Frauen „Evas Obdach“ in Berlin-Neukölln ist langfristig gesichert. Der Senat hat die Räumlichkeiten in der Fuldastraße für 1,9 Millionen Euro gekauft und in das Treuhandvermögen des Landes überführt, wie Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Montag mitteilte.
Dabei handelt es sich um ein Projekt vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). „Evas Obdach ist mit 30 Plätzen die größte ganzjährige Notübernachtung für Frauen in Berlin“, sagte Dagmar Löttgen, Vorsitzende des SkF. „Eine Schließung hätte das Hilfesystem für Obdachlose vor gravierende Herausforderungen gestellt, schon jetzt gibt es zu wenig Plätze speziell für Frauen.“

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In der Notunterkunft können wohnungslose Frauen sich ausruhen, übernachten, sich und ihre Kleidung waschen. Zudem wird ein warmes Abendessen, Frühstück und sonstige Verpflegung gestellt. Bei Bedarf gibt es auch eine Beratungsstelle vor Ort. Bei „Evas Obdach“ handelt es sich allerdings nicht um ein Frauenhaus und damit um keine geschützte Adresse.
Dem Projekt drohte zum 30. Juni die Schließung, weil das Haus aufgrund eines Eigentümerwechsels zum Verkauf angeboten wurde. Da es auf dem Berliner Immobilienmarkt sehr schwierig ist, neue geeignete Räume für eine Notübernachtung zu finden, entschloss sich der Senat gemeinsam mit anderen Beteiligten, über einen Ankauf zu verhandeln.
Mit dem Ankauf seien nicht nur die aktuelle Wohn- und Gewerbeeinheiten gesichert, sondern eine zusätzliche Einheit erworben worden, sagte Philipp Strohm, Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadtentwicklung. Zukünftig würden dementsprechend weitere Schlafplätze zur Verfügung stehen.
„Frauen sind in besonderem Maße von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffen“, sagte Kiziltepe. „Oft verlieren Frauen ihre Wohnung, weil sie arm sind oder Gewalt in der Familie oder in ihrer Partnerschaft erfahren haben.“ Sie bräuchten dann besondere Schutzräume und spezielle Hilfsangebote. „Es ist eine großartige Nachricht, dass die dringend notwendige Notübernachtung Evas Obdach an ihrem Standort erhalten bleibt“, sagte Kiziltepe.
Spenden sind in „Evas Obdach“ erwünscht, sollten im Vorhinein aber telefonisch abgesprochen werden, um den Bedarf zu klären. (mit dpa)
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