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Einsätze in der Silvesternacht: Zahl der Straftaten erhöht sich auf über 1500 Fälle
Die Auswertung der Ereignisse zum Jahreswechsel in Berlin geht weiter – strafrechtlich und politisch. Über die Konsequenzen wird gestritten. Die Zahl der Vorfälle steigt.
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Nach den jüngsten Zahlen hat die Polizei in der Silvesternacht in Berlin 1.533 für Silvester typische Straftaten registriert. Wie Innensenatorin Iris Spranger (SPD) im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses berichtete, hat sich die Zahl damit weiter erhöht. Zuletzt hatte die Polizei am 6. Januar die Zahl 1453 Straftaten genannt. Im Vorjahr waren es 1328 (Stand: 4. Januar).
Nach den Angaben von Spranger wurden 705 Verdächtige ermittelt, Polizisten hätten 682 Personen noch in der Nacht vorübergehend festgenommen. Laut Innensenatorin gab es 574 Fälle von Sachbeschädigung, davon 200 Fälle durch Feuer. Es wurden 71 Brandstiftungen registriert zum Jahreswechsel sowie 256 Körperverletzungen und 281 Verstöße gegen das Waffengesetz.
Wieder Einsatzkräfte angegriffen und verletzt
In 94 Fällen wurden demnach Polizistinnen und Polizisten oder Feuerwehrleute bedroht. 23 Einsatzkräfte wurden verletzt. Besonders schwer traf es einen Polizisten, der durch eine Kugelbombenexplosion schwer verletzt und seither dreimal operiert wurde.
Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel erklärte, Einsatzkräfte hätten eine deutliche Zunahme von gefährlichen Feuerwerkskörpern registriert. Häufig würden Böller und Raketen auf Menschen abgefeuert - auch um Bilder für soziale Medien zu erzeugen. Einsatzkräfte hätten eine Zunahme von männlichen Jugendgruppen beobachtet, die unterwegs seien.
Feuerwehr und Polizei kamen beim Jahreswechsel 2024/25 an die Grenze der Belastung. Die Feuerwehr zählte nach den Angaben in der Silvesternacht bis zum frühen Morgen insgesamt 1892 Einsätze. Mit 825 Bränden in elf Stunden gab es deutlich mehr als in den vergangenen Silvesternächten (2023/24: 663).
Spranger: Einsatzkonzept ist aufgegangen
Spranger verteidigte erneut den hohen Personaleinsatz zum Jahreswechsel. „Das Einsatzkonzept ist aufgegangen.“ Wie schon im Vorjahr waren insgesamt rund 4000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Die Feuerwehr war mit knapp 1550 Helfern im Dienst – etwa dreimal so viel wie an normalen Tagen.
Polizei, Feuerwehr und Senat in Berlin sind sich nach der jüngsten Silvesternacht einig, dass es Konsequenzen geben soll. Unklar ist aber noch, welche genau. Das spiegelte sich auch im Innenausschuss wider. Ein generelles Böllerverbot, wie es die Innensenatorin erneut forderte, ist noch umstritten. Zustimmung herrschte jedoch bei der Aussage Sprangers: „So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.“ (dpa)
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