
© Meike Kenn für den Tagesspiegel
Elternzeit als Regierender Bürgermeister: Berliner SPD-Spitzenkandidat Krach fordert mehr Vereinbarkeit von Politik und Familie
Als Spitzenpolitiker ein Kind zu bekommen und Elternzeit zu nehmen, müsse „die neue Normalität“ sein, findet SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach. Das müsse auch für das Amt des Regierenden gelten.
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Der Spitzenkandidat der Berliner SPD für die Abgeordnetenhauswahl 2026 Steffen Krach findet, dass auch ein Regierender Bürgermeister Elternzeit nehmen könne. „Warum nicht? Es gibt ja Vertretungsregeln“, sagte Krach im Interview mit dem Tagesspiegel.
„Man ist auch mal im Urlaub, man kann auch mal krank sein“, so Krach. „Das ist völlig normal. Es muss akzeptiert werden, dass man so ein Amt sehr gerne ausübt, aber auch mal Elternzeit nimmt.“ Für ihn selbst stelle sich die Frage nicht, da er keinen weiteren Nachwuchs plane, sagte der dreifache Familienvater. Grundsätzlich müsse die Möglichkeit dazu jedoch bestehen.
Als Regionspräsident von Hannover hatte Krach nach eigenen Angaben zwei Monate Elternzeit genommen. „Nicht, dass ich damit ein Vorbild wäre, mit zwei Monaten Elternzeit als Vater ist man definitiv kein Vorbild. Aber ich wollte das in mein Amt integrieren“, sagte er.
Es muss im Jahr 2025 vereinbar sein.
SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach über die Rollen als Spitzenpolitiker und Elternteil
Krach, der für die Berliner SPD für das Amt des Regierenden Bürgermeisters kandidiert, hat drei Söhne und wirbt im Wahlkampf offensiv mit dieser Rolle. Auf seinem Instagram-Account präsentiert sich der Politiker zunächst als „Papa, drei Kinder“. Auch auf der offiziellen Broschüre zu seiner Kandidatur beginnt er seine Selbstbeschreibung mit: „Ich bin ein Familienmensch“.
Zudem forderte der Sozialdemokrat, dass Politik und Familie besser vereinbar sein müssten. „Es muss im Jahr 2025 vereinbar sein. Ich weiß, dass Politik ganz häufig überhaupt nicht familienfreundlich ist. Aber ich will dafür werben, dass es besser möglich wird.“ Im Amt Elternzeit zu nehmen oder ein Kind zu bekommen, „muss die neue Normalität werden“, sagte Krach.
Kürzlich hatte die derzeitige Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) bekanntgegeben, schwanger zu sein und im Januar ein Kind zu erwarten. Nach Kristina Schröder (CDU) und Manuela Schwesig (SPD) wäre sie die dritte Bundesministerin, die im Amt ein Kind bekommt.
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