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Erfolg für „Soko Müll“: Leere Mehlpackungen führen Ordnungsamt zu Neuköllner Ekel-Bäcker
Ein Müllberg in der Dieselstraße wurde einem Backladen in Neukölln zum Verhängnis: Das Ordnungsamt rückte an und untersagte die Arbeiten. Ein Fahrer wurde festgenommen.
Stand:
Ein Müllberg mit leeren Mehlpackungen hat die Behörden auf die Spur einer Neuköllner Bäckerei gebracht – und schließlich dazu geführt, dass dem Betrieb die Arbeit untersagt wurde.
Auf der Plattform X teilte das Bezirksamt Neukölln am Donnerstagmorgen ein Foto der Hinterlassenschaften: Der Berg aus Tüten und Verpackungen, gekrönt von einer Tüte Weizenmehl Typ 405, wurden nach Angaben eines Bezirksamts-Sprechers in der Dieselstraße entdeckt. Der Müll habe auf eine Produktionsstätte für Backwaren schließen lassen, die das Ordnungsamt schließlich drei Kilometer entfernt vom Fundort ermittelte.
Ein weiteres Foto zeigt das Innere des Betriebes: Auf dem Boden sind dunkle Flecken zu sehen, Oberflächen und Inventar sind verschmutzt. Die Ordnungsamt-Mitarbeiter hätten den Laden, in dem Backwaren nur produziert und nicht verkauft wurden, als verdeckt und unaufgeräumt wahrgenommen, teilte der Sprecher mit. Unter anderem sei der Boden ölverschmiert gewesen.
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Vor Ort stellten die Ordnungsamt-Mitarbeiter fest, dass die Bäckerei nicht produzieren durfte, da kein Bäckereimeister mit entsprechender Meisterprüfung da war. Daraufhin wurden alle Arbeiten untersagt.
Zudem stellte sich nach Angaben des Sprechers heraus, dass ein Mitarbeiter, der im Betrieb als Fahrer zuständig war, keine gültigen Aufenthaltspapiere und keine gültige Fahrerlaubnis besaß. Er sei von der Polizei vorläufig festgenommen worden. Auch die Lebensmittelaufsicht wurde hinzugezogen.
Nähere Angaben wollte der Sprecher zu dem betroffenen Betrieb nicht machen und verwies auf die laufenden Ermittlungen. „Die Ermittlungen, die die SoKo Müll des Ordnungsamtes Neukölln anstellt, sind deshalb so erfolgreich, weil Details dazu nicht veröffentlicht werden“, teilte er mit.
Die „Soko Müll“ kümmert sich in Neukölln insbesondere um illegale Müllablagerungen. Die Mitarbeitenden fahren zivil Streife, untersuchen den Müll aber auch, um den Verursachern auf die Spur zu kommen.
Das Müll-Problem ist in Berlin mit erheblichen Kosten verbunden: Wie der Senat auf eine CDU-Anfrage mitteilte, gibt das Land Berlin inzwischen weit mehr als zehn Millionen Euro im Jahr für die Beseitigung und Entsorgung von illegalem Müll, Sperrmüll, Bauschutt und Autowracks an Straßen und in Parks aus. Den größten Teil beseitigt die Berliner Stadtreinigung (BSR). Der Bezirk Neukölln gab im vergangenen Jahr mehr als 178.000 Euro wegen illegaler Müllablagerungen aus.
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