zum Hauptinhalt
Die Justizvollzugsanstalt Plötzensee.

© imago/Joko

Erneut Anschläge vor Berliner Haftanstalten: Zwei Autos von Justizbediensteten in Brand gesetzt

An der Haftanstalt für den offenen Vollzug in Heiligensee und der JVA Plötzensee hat es schon wieder Brandanschläge auf Autos gegeben. Insgesamt gab es in diesem Jahr bereits 28 Fälle.

Stand:

Erneut sind vor Berliner Haftanstalten Brandanschläge auf Autos von Justizbeschäftigte verübt worden. Das bestätigte ein Sprecher der Justizverwaltung am Freitag. Bereits am Mittwochabend hatte ein Inhaftierter der Haftanstalt für den offenen Vollzug in Heiligensee Alarm geschlagen, er hatte ein brennendes Auto gesehen. Justizbedienstete konnten das Feuer schnell löschen, es entstand geringer Sachschaden.

Am Donnerstagabend dann ist dann ein weiterer Privatwagen eines Justizbediensteten vor der JVA Plötzensee in Brand gesetzt worden. Eine Passantin hatte das Feuer gegen 20 Uhr am Friedrich-Olbricht-Damm entdeckt.

Der Wagen stand sogar auf einem Mitarbeiterparkplatz neben der Pforte. Die Polizei konnte Videoaufnahmen aus Überwachungskameras sichern. Justizbedienstete dürfen ihre Autos auch direkt auf dem Anstaltsgelände parken, davon habe der nun betroffene Mitarbeiter Gebrauch gemacht. Berichte, dass es vor dem Brand eine Haftzelle durchsucht worden war und ein Zusammenhang mit dem Brandanschlag bestehen könnte, bestätigte ein Sprecher der Justizverwaltung nicht.

Justizstaatssekretär: „Verschiedene Gruppierungen und Motivlagen möglich“

Seit Frühjahr waren mehrfach Autos vor verschiedenen Haftanstalten in Brand gesetzt worden, insgesamt sind es 28 Fälle. Davon waren nach Angaben des Senats in 16 Fällen Autos von Justizbediensteten betroffen.

Nach Angaben von Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) wird mit Hochdruck ermittelt. Wie Justizstaatssekretär Dirk Feuerberg im September sagte, sei es möglich, „dass wir es nicht mit einer Tätergruppierung oder einem Täter zu tun haben, sondern durchaus mit verschiedenen Gruppierungen und Motivlagen“.

Zumindest bei der JVA Heidering, wo Täter im April versucht hatten, mehrere Autos auf dem Parkplatz außerhalb des Anstaltsgeländes in Brand zu setzen, wird eine Racheaktion Zusammenhang mit einem dort lange Zeit inhaftierten Clan-Kriminellen vermutet.

An der JVA Heidering hatte es im April einen Brandanschlag gegeben, bei dem Täter versuchten, mehrere Autos anzuzünden.

© imago/Jürgen Ritter

Als Reaktion auf die Anschläge sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Die Justizbediensteten können nun leichter ihre Kfz-Kennzeichen und Privatadresse mit einer Auskunftssperre belegen, damit diese nicht einfach bei den Meldebehörden abgefragt werden können.

Zudem hat die Polizei ihre Streifenfahrten an den Anstalten verstärkt. Über Nacht können die Mitarbeiter ihre Autos in den Anstalten parken. Zudem soll es mehr Licht geben, vor der JVA Heidering wurde ein System erreichtet, das hochauflösende Bilder liefert.

Indes ist am Donnerstag ein Inhaftierter der Berliner JVA Heidering im brandenburgischen Großbeeren (Teltow-Fläming) bei einem Brand in seiner Zelle verletzt worden. Der Mann, das Feuer selbst gelegt hatte, drohte den Einsatzkräften während des Einsatzes. Die Wachtmeister konnten die Flammen löschen, der Inhaftierte kam mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })