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Der Europaplatz zählt zu den hässlichsten Plätzen Berlins. Er wird bevölkert von Durchreisenden, Zeugen Jehovas und Bettlern.

© Kai-Uwe Heinrich TSP

Ewiges Provisorium soll ein Ende haben: Europaplatz am Berliner Hauptbahnhof wird neu gestaltet

Der Europaplatz ist seit Jahren geprägt von Chaos und Baustellencharakter – jetzt soll der Platz neu gestaltet werden. Erste Verbesserungen sind schon für August geplant.

Das jahrelange Chaos auf dem Europaplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof soll bald ein Ende haben. Der bislang provisorische Vorplatz wird bis Ende 2025 umgestaltet. Darauf haben sich das Land, der Bezirk Mitte und die Deutsche Bahn geeinigt, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Montag mitteilte.

Bis Herbst 2023 soll demnach ein Konzept ausgewählt werden, das als Grundlage für die Umgestaltung dient. Dazu wurde nun die Erarbeitung von Entwürfen durch vier unterschiedliche Landschaftsarchitekturbüros ausgeschrieben.

Obwohl der Berliner Hauptbahnhof bereits 2006 eröffnet wurde, ist der Europaplatz bis heute ein Provisorium. Er sollte erst nach Abschluss der Baumaßnahme für die neue Nord-Süd-S-Bahnlinie S21 und des auf dem Bahnhofsvorplatz geplanten Hochhauses der CA Immo endgültig fertiggestellt werden. Durch die Verzögerung bei der Fertigstellung der S21-Anbindung an den Hauptbahnhof ist aus einem für wenige Jahre geplanten Provisorium ein Dauerzustand geworden, der bereits über viele Jahre das nördliche Entrée des Hauptbahnhofs prägt.

Seit Jahren herrscht auf dem Europaplatz am Berliner Hauptbahnhof Chaos

Seit Jahren herrschen vor dem nördlichen Ausgang des wichtigsten Bahnhofs der Hauptstadt chaotische Zustände. Über die baustellenartige Fläche erfolgt die nördliche Zufahrt der Taxis zum Bahnhof, zugleich sind wegen nicht ausreichender Radabstellanlagen an jeder erdenklichen Stelle Fahrräder angeschlossen.

Noch vor der eigentlichen Umgestaltung sollen daher bis August 2023 zuerst die Fahrradabstellbereiche, die Taxivorfahrt von Norden und die Aufstellmöglichkeiten für Leihräder und E-Scooter übergangsweise neu geordnet und aufgeräumt werden, teilte die Senatsverwaltung mit. Die Zu- und Anfahrt für Taxis soll dabei künftig schwerpunktmäßig von Süden über die bereits jetzt vorhandene Taxivorfahrt am Washingtonplatz erfolgen. Dazu würden weitere Gespräche mit den Taxiinnungen geführt.

Zudem sollen unsachgemäß abgestellte und nicht mehr fahrbereite Fahrräder „sukzessive entfernt“ werden. Damit E-Scooter und andere Sharingfahrzeuge nicht mehr kreuz und quer geparkt werden, soll zudem ein Jelbi-Standort als einziger Abstellort eingerichtet werden.

Gerade hier müssen wir die Aufenthaltsqualität, die Orientierung zu den Angeboten des ÖPNV sowie die Sicherheit und Sauberkeit dringend und möglichst schnell verbessern.

Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin, über den Europaplatz

Um mehr Platz für Fahrräder zu haben, werden auf dem nördlichen Teil des Europaplatzes neue Abstellmöglichkeiten geschaffen. Zudem werde die Berliner Stadtreinigung (BSR) den Europaplatz häufiger reinigen. Finanziert werden die Maßnahmen durch das Berliner Plätzeprogramm des Senats.

„Wir starten jetzt in einer ersten Stufe mit dem Bahnhofsvorplatz, dem Europaplatz Süd, der jeden Tag für viele Menschen Transit- und Ankommensort zugleich ist“, sagte Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt. „Gerade hier müssen wir die Aufenthaltsqualität, die Orientierung zu den Angeboten des ÖPNV sowie die Sicherheit und Sauberkeit dringend und möglichst schnell verbessern.“

Der Europaplatz sei für viele Besucherinnen und Besucher der Stadt das erste, was sie von Berlin sehen, erklärte Verkehrsstaatssekretärin Claudia Elif Stutz. Mit der nun geplanten Umgestaltung werde der Bahnhofsvorplatz „übersichtlich strukturiert und bietet so eine gute Orientierung für Reisende“.

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