zum Hauptinhalt
Ab Sonntag fährt der RE1 in den Odeg-Farben gelb-grün-weiß durch Berlin.

© Odeg

Fahrplanwechsel am Sonntag bei Bahn und BVG: Neue Züge für Berlin und Brandenburg – und zu wenig Personal

Am Sonntag ist Fahrplanwechsel – so viele Änderungen gab es lange nicht mehr. Aber wegen Personalmangels fallen weiter Züge aus.

Das Fahrplanjahr geht zu Ende, wie es begonnen hat: mit Ausfällen. Auch am Sonnabend strich die Deutsche Bahn in der Region Berlin-Brandenburg wieder zahlreiche Züge wegen „kurzfristigen Personalausfalls“. Auf der RB55 (Hennigsdorf - Kremmen) fuhr nur jeder zweite Zug, die Strecke von Angermünde nach Stettin wurde ganz eingestellt, ersatzweise fuhren Busse.

Zum Fahrplanwechsel gibt es aber auch gute Nachrichten: Die Schnellstrecke nach Hannover soll am Sonntag wieder freigegeben werden, schneller als erwartet. Mitte November waren bei Wolfsburg zwei Güterzüge zusammengestoßen, dadurch war die Strecke stark beschädigt worden. Alle Züge von Berlin nach Westen waren betroffen, ICE ins Ruhrgebiet wurden über Hamburg umgeleitet und brauchten zwei Stunden länger. Seit Freitag ist die Strecke für Güterzüge schon wieder frei.

Zum Fahrplanwechsel sollen auch die ICE wieder nach Plan fahren, das Chaos ein Ende haben. In der Region Berlin-Brandenburg wird es die größten Änderungen seit vielen Jahren im Regionalverkehr geben. Die beiden Unternehmen Deutsche Bahn und Odeg tauschen mehrere wichtige Regionalexpresslinien.

Den RE1 betreibt künftig die Odeg – und das im 20-Minuten-Takt. Bislang fuhren nur zwei Züge pro Stunde. Die Bahn übernimmt dafür den RE2. Der Tausch ist eine Folge der Anfang 2019 erfolgten Ausschreibung im VBB, die neuen Verträge gelten zwölf Jahre.

Laut VBB war das Netz Elbe-Spree die größte Ausschreibung im deutschen Regionalverkehr überhaupt. Künftig werden 28 Millionen Zugkilometer angeboten, 30 Prozent mehr als derzeit im Netz. Die Odeg setzt nagelneue Züge vom Typ Siemens Desiro ein. Finanziert wurden die Züge von der Europäischen Investitionsbank (EIB) mit 170 Millionen Euro. Die Desiros haben deutlich mehr Sitzplätze als die bisher eingesetzten Waggons der Bahn.

In allen Zügen gibt es ab sofort Wlan und Steckdosen

Dies und die Verdichtung des Taktes sollen die Fahrt für Pendler wieder attraktiver machen. In allen Zügen im Netz „Elbe-Spree“ gibt es ab sofort Wlan und Steckdosen. In den vergangenen Jahren waren die Klagen über Überfüllung immer lauter geworden, vor allem auf den Strecken nach Potsdam und Nauen. Auf dem RE1 nimmt die Kapazität in den Hauptverkehrszeiten um 70 Prozent zu. Die Bahn fährt weiter mit den alten Zügen die wurden jedoch modernisiert.

Deutlich besser ist ab Sonntag der Flughafen BER zu erreichen, nämlich auf zwei neuen Linien, von denen eine rund um die Uhr verkehrt. Die neue Linie RE8 (Wismar - Berlin) fährt auch nach Mitternacht bis drei Uhr früh stündlich über die Stadtbahn (also über Charlottenburg, Zoo, Hauptbahnhof, Alex und Ostkreuz) zum BER Terminal 1-2. In dieser Zeit gab es bisher keine Schienenanbindung zum BER. Ganz neu ist auch die Linie RB32 stündlich vom BER nach Ludwigsfelde.

Im Fernverkehr gibt es in der Region weniger Änderungen. Der Nachtzug von Berlin nach Zürich fährt künftig über Leipzig, nicht mehr über Göttingen. Durch die Eröffnung einer Neubaustrecke bei Stuttgart gibt es die meisten Änderungen dort und in Nordrhein-Westfalen. Bei BVG und Berliner S-Bahn gibt es kaum Änderungen zum Fahrplanwechsel.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false