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„A100 wegbassen“: Was bei der Demonstration am Samstag in Berlin geplant ist
Am Wochenende will ein breites Bündnis verschiedener Initiativen, Clubs und Umweltgruppen gegen den geplanten Weiterbau der Stadtautobahn 100 nach Friedrichshain demonstrieren.
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Clubkultur und Freiräume auch für Familien statt Lärm und Abgase: Das ist grob umschrieben die Forderung der Demonstration „A 100 wegbassen“, die am Samstag erneut in Berlin stattfindet. Ein breites Bündnis verschiedener Organisationen, Clubs, Klimaschutzgruppen und Stadtteiliniativen ruft zum Familienfest mit anschließendem Protestrave rund um den S-Bahnhof Treptower Park auf.
Ab 14 Uhr ist auf den Kreuzungen zwischen Elsenbrücke und Puschkinallee ein Familienfest mit Bühnenprogramm, Kletteraktionen, Zirkus, Kinderschminken und Picknickecken. Parallel finden auf zehn Bühnen Redebeiträge verschiedener Gruppen und Initiativen aus Berlin statt.
„Wir wollen als Demo erlebbar machen, wie dieser Ort, auf dem sonst der Verkehr rauscht, genutzt werden könnte“, fasste Christian Mast von der Initiative „Geradedenken“ und dem Organisationsbündnis das Ziel des Protests bei einer Pressekonferenz am Mittwoch zusammen. Das Bündnis rechnet mit mindestens 5000 Teilnehmenden.
Idealerweise kämen die Leute mittags für Fest und Redebeiträge und blieben abends für den Rave: Ab 17 Uhr verwandeln sich die Straßenzüge in eine Open-Air-Party, angrenzende Clubs wie das „About Blank“, „Sisyphos“ und die „Else“ bespielen die Bühnen. Das genaue Line-up soll in den kommenden Tagen auf Instagram veröffentlicht werden.
Die Demo richtet sich gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100, deren 17. Bauabschnitt von Treptow nach Friedrichshain führen soll. Auf der geplanten neuen Trasse befinden sich aktuell unter anderem mehrere Clubs. Für deren Schutz und die damit zusammenhängende Subkultur setzt sich die Clubcommission ein. „Clubs sind ein wichtiger Teil der DNA der Stadt, Schutzräume, aber auch ein Wirtschaftsfaktor“, sagte Sprecherin Emiko Gejic.
Das ist politisches Versagen in Beton gegossen.
Nils Kleinwächter, Sprecher von Fridays for Future Berlin
„Wenn eine Autobahn mitten durch Berlin gebaut wird, ist das ein völliges Ignorieren der Belange der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Christian Mast. Nils Kleinwächter von Fridays for Future Berlin betonte, dass eine Autobahn zudem enorm schädlich für Klima und Umwelt sei. „Das ist politisches Versagen in Beton gegossen“, sagte er.
Die Kundgebungsfläche befindet sich am Ende des 16. Bauabschnitts der Stadtautobahn auf Höhe des Treptower Parks. Dieser Abschnitt soll im September eröffnet werden. Auch für die dortigen Anwohnenden bringe das viele Probleme mit sich, sagte Adelheid Rehmann von der Kungerkiezinitiative. Schon jetzt nehme der Verkehr und die damit verbundenen Probleme mit Abgasen und Lärm im gleichnamigen Kiez enorm zu.
„Wir wollen nicht mehr Verkehr, sondern mehr Mobilität“ forderte Rehmann. Dieses Ziel werde nicht durch einen Weiterbau der Autobahn und die Verlagerung des Problems erreicht.
Um für eine klimagerechte und familienfreundliche Verkehrswende zu demonstrieren, fahren insgesamt 15 „Kidical Mass“, also Kinder-Fahrraddemos, als Zubringer aus verschiedenen Teilen der Stadt zum Treptower Park. Sie sollen zeigen, dass auch Kinder ein Recht auf sichere Mobilität abseits des Autos haben – aber auch, dass gemeinsames Radeln Spaß macht.
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