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Die Flüchtlinge müssen es noch eine Weile in der Notunterkunft am Tempelhofer Feld aushalten.

© Rainer Jensen/dpa

Flüchtlinge am Tempelhofer Feld: Bau des Containerdorfs verzögert sich

Bauliche Mängel und ein fehlender Betreiber sind Gründe für die Verzögerung.

Für das große Containerdorf auf dem Tempelhofer Feld hat der Senat noch keinen Betreiber gefunden. Außerdem müssen noch bauliche „Mängel“ behoben werden. Daher verzögert sich der Umzug der 270 noch verbliebenen Flüchtlinge aus den Hangars. Wurde bislang der Spätsommer für Fertigstellung und Eröffnung angepeilt, ist jetzt von Oktober oder November die Rede.

Das Flüchtlingsamt hat „aufgrund von fehlenden Bewerbungen“ die europaweite Ausschreibung aufgehoben, erklärte eine Sprecherin. Nun werden „Unternehmen im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens zur Abgabe eines Angebots aufgefordert“. Warum sich kein Unternehmen für das Containerdorf mit insgesamt 1100 Plätzen beworben hat, ist unklar. Tempelhof ist eines von vier Heimen, für die Betreiber gesucht wurden. „Der Standort Tempelhof erfordert viele personelle Ressourcen“, sagt Manfred Nowak, Chef des Heimbetreibers AWO Mitte. Deshalb habe man sich nur für zwei Standorte in Spandau beworben.

Die Anforderungen sind hoch

Generell sei das Ausschreibungsverfahren sehr aufwendig. Der Senat möchte genaue Angaben zum Personal und zur Kalkulation haben, sagt Nowak. Außerdem müsse nachgewiesen werden, dass man in der ehrenamtlichen Berliner Flüchtlingsarbeit vernetzt sei und Erfahrung im Betrieb von Heimen habe. Das dürfte vielen auswärtigen Unternehmen schwerfallen.

Prädestiniert für die Arbeit auf dem Tempelhofer Feld wäre eigentlich das Unternehmen Tamaja, das die Notunterkunft in den Hangars betreibt und viel Anerkennung für seine Arbeit bekommen hat. Von Tamaja war dazu keine Stellungnahme zu erhalten.

Welche Baumängel noch behoben werden müssen, dazu äußerte sich die Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) nur allgemein. „Bei den Arbeiten geht es vor allem um Arbeiten an den Außenlagen“, sagte BIM-Sprecher Christian Breitkreutz. Dass vor allem die oberirdische Abwasserleitung noch nicht fertig ist, wollte er nicht bestätigen. Die Bauarbeiten könnten „in den nächsten Wochen abgeschlossen“ werden, parallel dazu laufe bereits die „Erstausstattung“ der rund 970 Container.

Ziehen die Flüchtlinge erst im November ein, verzögert sich die Nutzungsfrist für das Containerdorf weiter. Spätestens Ende 2019 müssen alle Container wieder vom Feld verschwunden sein, so sieht es das Tempelhof-Gesetz vor. Der Bau des sogenannten Tempohomes kostet rund 16 Millionen Euro.

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