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Iris Spranger (SPD), Sportsenatorin, spricht beim Abschluss-Medienevent „Die UEFA Euro 2024 in der Sportmetropole Berlin· in der rbb Dachlounge.“

© dpa/Jens Kalaene

Update

Für Dienste bei der EM 2024: Einsatzkräfte der Berliner Polizei und Feuerwehr erhalten zwei Tage Sonderurlaub

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zieht eine positive Bilanz der Europa-Meisterschaft. Sie bedankt sich bei den Einsatzkräften – nicht nur mit Worten.

Stand:

Ihre Arbeit im Zuge der Europa-Meisterschaft 2024 hat sich auch für die Berliner Einsatzkräfte wohl gelohnt: Alle Angehörigen der Berliner Polizei und Feuerwehr, die während der Fußball-EM regelmäßig im Dienst waren, erhalten zwei Tage Sonderurlaub. Das sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) auf einer Bilanz-Pressekonferenz am Montag. Wie viele Beamte das sein werden, konnte die Polizei am Montag noch nicht sagen.

Zugleich zog Spranger eine positive Bilanz der EM. „Berlin ist die Gewinnerin der Europameisterschaft“, sagte die Sportsenatorin und bedankte sich bei den Einsatzkräften und Helfern. „Ich danke den 1600 Volunteers, die in Berlin im Einsatz waren, den lokalen Förderern, der Polizei Berlin, der Berliner Feuerwehr, den Sanitätsdiensten, den Bezirken und dem Senat.“

Spranger zeigte sich zuversichtlich - wohl auch mit Blick auf eine Olympiabewerbung: „Wir sind bereit für die nächsten sportlichen Großereignisse.“ Rund 18 Millionen Euro hatten Polizei und Feuerwehr für zusätzliche Sicherheits- und Schutzausrüstungen ausgegeben.

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Slowik spricht von „Gesamtkunstwerk“

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik sprach in ihrer Bilanz von einem „Gesamtkunstwerk aus allen Bereichen der Polizei“. Das Stadion, die Fanzonen und weitere Bereiche seien geschützt worden. Mehrfach habe die Polizei auch den Einlass in die Fanbereiche und das Olympiastadion unterstützt.

Schwerwiegende Vorfälle seien nicht passiert, es habe nur kleinere Ereignisse gegeben, etwa eine Auseinandersetzung mit polnischen Fans an der Fanzone mit einigen verletzten Polizisten. Und einen großen Autokorso nach einem Spiel der Türkei und parallel einen tödlichen Autounfall in Neukölln, der möglicherweise auch mit dem Fußballspiel zusammenhing.

Nur weil die EM und damit auch die Urlaubssperre vorbei sind, ist die Belastung für die Polizei Berlin nicht vorbei.

Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei in Berlin.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erinnerte an die enorme Belastung für die Einsatzkräfte „Nur weil die EM und damit auch die Urlaubssperre vorbei sind, ist die Belastung für die Polizei Berlin nicht vorbei“, sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner GdP. Die Polizei habe „das Turnier neben den vielen anderen Aufgaben, Staatsbesuche, Palästinaproteste, die allgemeine Bedrohungslage, gemeistert, weil sie unglaublich leistungsstark und professionell ist“.

Jendro forderte zugleich mehr Unterstützung für Berlin. „Wir sollten endlich eine ehrliche Debatte über die hauptstadtbedingten Aufgaben führen und über das, was hier tagtäglich abgespult wird“, sagt er. Der Bund stehe in der Verantwortung, Berlin beim Hauptstadtvertrag stärker zu unterstützen.

Gewerkschaft der Polizei will den Einsatz nach EM aufarbeiten

Zuvor hatte die GdP im Bund den Einsatzkräften „zu einer absoluten Spitzenleistung“ gratuliert. „Dass diese EM als weitestgehend friedliches und fröhliches Fußballfest in die Annalen eingehen werde, habe mit den vielen echten Fußballfans und einer konsequent arbeitenden Polizei zu tun“, hieß es in einer Mitteilung von Sonntag mit Blick auf die Arbeit der Polizei in ganz Deutschland.

Eine verdiente Atempause sei jedoch nicht in Sicht, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke. So würden neben dem polizeilichen Alltag Grenzkontrollen fortgeführt. Außerdem werfe die kommende Ligasaison bereits ihre Schatten voraus. Zudem stünden bald Einsätze im Zuge von Castortransporten an.

Kopelke appellierte an Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die Bundesbereitschaftspolizei von der Grenzsicherung zu entbinden. Diese Kräfte würden zur Unterstützung der Landespolizeien dringend benötigt. Kopelke forderte die Innenressortchefs in Bund und Ländern zudem auf, die polizeiliche Drohnenabwehr weiter voranzutreiben. 

Die GdP kündigte an, direkt nach der Fußball-EM mit der Aufarbeitung des Einsatzes aus gewerkschaftlicher Sicht zu beginnen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen waren einer enormen Belastung ausgesetzt“, sagte Kopelke. „Die ohnehin schon langen Dienste sind nicht selten überzogen worden.“ Dies habe sich auch in der teils dauerhaften Anordnung von 13-Stunden-Arbeitstagen bei oftmals extremen Temperaturen und nur minimalen Ruhezeiten gezeigt.

„Wir werden sehr genau darauf achten, dass jede Überstundenminute gezählt wird und nichts unter den Tisch fällt“, sagte der GdP-Chef. Angeschaut würden ebenso die Unterbringung und Verpflegung der Einsatzkräfte. (mit dpa)

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