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Blick auf die Baustelle der A100 oberhalb der Hatun-Sürücü-Brücke.

© dpa/Jörg Carstensen

Geplanter Autobahnausbau in Berlin: Bund lädt Senat, Bezirke und BVG zum A100-Gespräch

Die Autobahn GmbH geht weitere Schritte zum A100-Weiterbau. Nun gab es ein erstes Gespräch mit Vertretern aus Berlin. Doch die Verkehrsverwaltung blieb fern.

Die Planungen für die Verlängerung der A100 in Berlin schreiten weiter voran. Nun hat die für den Bau zuständige Autobahn GmbH des Bundes nach Tagesspiegel-Informationen erstmals alle Berliner Beteiligten zu einem Fachdialog eingeladen.

Am Dienstag lud die Bundesbehörde demnach zu einem digitalen Austausch ein. Das bestätigte Ralph Brodel, Sprecher der Autobahn GmbH, dem Tagesspiegel. „Wir wollen frühzeitig Hinweise bekommen von den Fachkollegen.“

Oft handele es sich dabei um Kleinigkeiten, die jedoch sonst häufig erst im letzten Drittel eines Planungsprozesses auftauchten – und dann deutlich größere Schwierigkeiten bereiteten. „Das wollen wir an dieser Stelle umdrehen. Wir sind überzeugt, dass die Mühe, die man sich jetzt macht, am Ende wieder einspart.“

Bund lässt Machbarkeitsuntersuchung erstellen

Eingeladen waren die Senatsverkehrsverwaltung, die betroffenen Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick und Lichtenberg, die Deutsche Bahn und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Trotz der Einladung sei die Senatsverkehrsverwaltung bei dem Austausch jedoch nicht dabei gewesen. „Die Senatsverwaltung war eingeladen, aber hat nicht teilgenommen“, sagte Brodel.

Auf Anfrage begründete die Senatsverkehrsverwaltung ihr Fernbleiben mit den Inhalten des Treffens. „Wir sahen für diesen Auftakt, wo es um allgemeine Dinge gehen sollte, keinen Anlass, teilzunehmen“; erklärte Sprecher Jan Thomsen.

Derzeit lässt die Autobahn GmbH durch ein Planungsbüro eine Machbarkeitsuntersuchung für den 17. Bauabschnitt erstellen. Diese soll auch eine Vorzugslösung enthalten, wo die Trasse zwischen dem Treptower Park und der Storkower Straße in Prenzlauer Berg genau verläuft. Beides soll bis 2025 fertig sein.

Nach bisherigen Plänen soll die Autobahn zunächst die Spree überqueren, danach zwischen den Wohnhäusern am Markgrafendamm und der Ringbahn verlaufen, ehe sie in einen Tunnel unter dem Ostkreuz und der angrenzenden Neuen Bahnhofstraße und Gürtelstraße geführt wird.

Anschließend soll die Autobahn nach einem Schwenk auf die östliche Seite der Ringbahn wieder an die Oberfläche kommen und mit einer Brücke über die Frankfurter Allee und das Ringcenter geführt werden. Von dort aus wird die Strecke parallel zur Ringbahn bis zum Anschluss an die Storkower Straße geführt.

Verkehrsströme werden untersucht

Insgesamt will die Bundesbehörde dazu 5,7 Kilometer Straße neu bauen. Davon entfallen 4,1 Kilometer auf die Autobahn selbst. Zudem muss die Storkower Straße auf 1,6 Kilometern für den zusätzlichen Autoverkehr ausgebaut werden.

Der Sprecher betonte, dass derzeit noch viele Fragen der konkreten Planung offen seien. „Wir sind noch weit im Vorfeld.“ Derzeit lasse man die Verkehrsströme untersuchen. „Das Zahlenmaterial ist mittlerweile veraltet und wird deswegen neu erhoben.“ Bis zum Herbst sollten die neuen Verkehrsdaten vorliegen und dann Grundlage für das nächste Treffen sein.

Die Verlängerung der Autobahn ist umstritten. Im Dezember hatte der Senat daher erstmals beschlossen, die Pläne des Bundes nicht zu unterstützen. Jedoch kann nur die Bundesregierung das Projekt aus dem gültigen Bundesverkehrswegeplan streichen. Eine entsprechende Aufforderung des rot-grün-roten Senats war in der Vergangenheit ausgeblieben.

Anders als die bisherige Regierung hat sich die künftige Regierungspartei CDU immer für den Bau der Strecke eingesetzt. Zuletzt kündigte der künftige Regierende Bürgermeister Kai Wegner an, zu diesem Thema die Bürger befragen zu wollen.

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