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Aktivisten der Gruppe Sand im Getriebe haben in Berlin selbst einen Pop-up-Radweg aufgemalt.

© Sand im Getriebe

Update

Gestoppte Radschnellverbindungen in Berlin: Aktivisten malen provisorischen Radweg in Weißensee auf Straße

Am Dienstag wurde bekannt, dass der Berliner Senat fast alle geplanten Radschnellwege auf Eis legt. Aktivisten bemalten daraufhin offenbar die Berliner Allee über Nacht mit Farbe.

Stand:

Verkehrsaktivist:innen der Gruppe „Sand im Getriebe“ haben in Berlin-Pankow nach eigenen Angaben einen provisorischen Radschnellweg errichtet. In der Nacht zu Donnerstag malten Mitglieder der Gruppe demnach auf der Berliner Allee stadteinwärts Fahrradsymbole auf die Autofahrbahn.

Damit reagierte die Gruppe auf die Ankündigung der Berliner Verkehrsverwaltung, die Planungen für neun Radschnellverbindungen einzufrieren. Die Fahrradlobbygruppe „Changing Cities“ hatte am Mittwoch öffentlich gemacht, dass der Senat nur 13 statt 100 Kilometern Radschnellweg bauen will.

Mit ihrer Aktion wollen die Mitglieder von „Sand im Getriebe“ nach eigenen Angaben eine Verkehrswende in Berlin einfordern. „Ein Jahr nach dem Radwegestopp der ehemaligen Verkehrssenatorin Schreiner zeigt sich: Besonders in Randbezirken, wie hier in Weißensee, ist die Fahrradinfrastruktur einfach gar nicht vorhanden“, sagte eine Sprecherin der Gruppe, die sich Mila Felg nennt.

Die Verkehrsverwaltung habe einen „eingeschränkten Blick auf die zentralen Bezirke Berlins und vergisst den Großteil der Menschen, die sich von außerhalb mit dem Rad statt Auto ins Zentrum bewegen möchten“, so die Sprecherin weiter. Mit ihrer Aktion richten sich die Aktivist:innen auch gegen die geplante Verlängerung der Stadtautobahn A100 und die Autoschnellverbindung TVO im Osten Berlins.

Nach Angaben der Gruppe haben die Aktivist:innen die Fahrbahn der Berliner Allee über eine Länge von 100 Metern mit weißer Kalkfarbe umgestaltet. Der Polizei war der Vorfall bislang nicht bekannt, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Am Donnerstagvormittag waren demnach auf der Straße keine Fahrradsymbole (mehr) zu sehen.

„Sand im Getriebe“ hat in der Vergangenheit mit ähnlichen Aktionen für Aufmerksamkeit gesorgt: 2023 errichteten die Aktivist:innen einen sogenannten Pop-up-Radweg mit Farbe und Kegeln in der Neuköllner Sonnenallee, um gegen den damaligen Planungsstopp für Radwege der Verkehrsverwaltung zu protestieren.

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