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Giffey lobt U-Bahn-Vision für Berlin: „Gut, dass die BVG das große Ganze denkt“
Für ihre Ideen zum massiven Ausbau des U-Bahnnetzes wurde die BVG harsch kritisiert. Regierungschefin Franziska Giffey findet den Ansatz gut.
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Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sieht das Konzept der BVG für einen massiven Ausbau des Berliner U-Bahn-Netzes als richtigen Ansatz, um die wachsende Stadt zu erschließen. Ein absehbar auf mehr als vier Millionen Einwohner wachsendes Berlin brauche auch neue Verkehrsverbindungen. Dafür sei das in der vergangenen Woche bekannt gewordene Konzept eine Diskussionsgrundlage, sagte sie dem Tagesspiegel am Mittwoch am Rande eines Termins in Köpenick.
Damit konterte sie die beispielsweise vom Fahrgastverband Igeb und dem Umweltverband BUND erhobene Kritik, dass das Konzept größenwahnsinnig sei. Es sieht vor, fast alle Linien an die Stadtränder zu verlängern und eine komplett neue Ringlinie zu bauen. „Wenn unsere Vorväter und -mütter verzagt gewesen wären, würde Berlin heute nicht so aussehen“, sagte Giffey. Es sei richtig, „eine übergeordnete Strategie zu denken“. Denn „die Stadt wächst und das kann man auch nicht wegreden“.

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Welche Teile der Vision tatsächlich umgesetzt werden sollen, werde in der Koalition zu klären sein. Der Ansatz, „dass die BVG das große Ganze denkt und nicht nur Statiönchen für Statiönchen“, sei jedenfalls gut.
Wie berichtet, würde bei kompletter Umsetzung des Konzepts das heute knapp 150 Kilometer lange U-Bahn-Netz mehr als verdoppelt auf 318 Kilometer. Die BVG-Planer schlagen den Ausbau in drei Stufen vor, ohne einen Zeithorizont und Kosten zu nennen. Angesichts der bisherigen Erfahrungen wäre mindestens ein hoher zweistelliger Milliardenbetrag realistisch. Kritiker verweisen darauf, dass Straßenbahnstrecken etwa 90 Prozent billiger seien als neue U-Bahn-Tunnel.
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