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Margot Friedländer, Zeitzeugin, Holocaust-Überlebende und Ehrenbürgerin von Berlin, wird mit einer Trauerfeier geehrt. (Archivfoto)

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Update

Große Trauerfeier in Berlin geplant: Margot Friedländer soll am Donnerstag auf Jüdischem Friedhof in Weißensee beigesetzt werden

In Erinnerung an die verstorbene Margot Friedländer können sich Berliner und Gäste ab Dienstag in ein Kondolenzbuch eintragen. Sie soll auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt werden.

Stand:

Die im Alter von 103 Jahren gestorbene Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Margot Friedländer soll in Berlin mit einer großen Trauerfeier geehrt werden. Näheres zum Termin und Ort will die Margot Friedländer Stiftung am Dienstag bekanntgeben, teilte ein Sprecher dem Tagesspiegel mit.

Wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und hochrangige Vertreter jüdischer Verbände teilnehmen, hätte die Trauerfeier eine sehr hohe Sicherheitsstufe und müsste mit etwas zeitlichem Vorlauf und in Kooperation auch mit Berliner Polizei und Senat organisiert werden.

Fest steht bereits der Termin für die Beerdigung. Wie der Sprecher mitteilte, wird Friedländer am Donnerstag auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt. Es handele sich um eine nichtöffentliche Zeremonie, Einzelheiten sollen auch hierzu noch veröffentlicht werden.

Weil Friedländer Berliner Ehrenbürgerin war, erhält sie automatisch ein sogenanntes Ehrengrab. Ehrengrabstätten sind „Ausdruck der Ehrung Verstorbener, die zu Lebzeiten hervorragende Leistungen mit engem Bezug zu Berlin erbracht oder sich durch ihr überragendes Lebenswerk um die Stadt verdient gemacht haben“. Bei den inzwischen mehr als 680 Ehrengrabstätten auf den Berliner Friedhöfen übernehmen die Bezirke die Kosten für Pflege und Instandhaltung.

Kondolenzbuch für Margot Friedländer seit Dienstag

Seit Dienstag liegt im Roten Rathaus ein Kondolenzbuch für Friedländer aus. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) trug sich am Vormittag als erster ein. Nun können das bis Freitagabend auch alle anderen Menschen tun.

Friedländer war als Jüdin in der NS-Zeit ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im hohen Alter zurück in ihre Heimat. Seither setzte sie sich bei zahlreichen Veranstaltungen, etwa an Schulen für Menschlichkeit und Demokratie ein. Am Freitag starb sie. (Tsp, dpa)

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