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Das Universitätsklinikum Charité in Berlin-Mitte.

© Hannes Heine

Infiziert oder nicht?: Charité Berlin schaltet Coronavirus-App frei

Eine neue App der Charité soll helfen, zu entscheiden, ob ein Coronavirus-Test gemacht werden soll oder nicht. Die Teststellen sollen so entlastet werden.

Berliner, die fürchten, an Covid-19 erkrankt zu sein, sollen mit Hilfe eines Online-Tools entscheiden können, ob sie sich in einer Corona-Anlaufstelle untersuchen lassen. Die Charité hat dafür zusammen mit dem gemeinnützigen Potsdamer Unternehmen Data4Life die Website CovApp ins Leben gerufen, die gerade online gegangen ist.

Auf der Seite füllen Nutzer anonym einen Fragebogen aus, erfragt werden unter anderem das persönliche Reiseverhalten, mögliche Kontakte zu Infizierten, Risikofaktoren und, vor allem, mögliche Symptome einer Corona-Erkrankung.

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Am Ende des Fragebogens erhalten Nutzer eine Empfehlung. So bekommen sie entweder Entwarnung, werden gebeten, sich in eine Anlaufstelle für Corona-Patienten zu begeben – bei starken Symptomen kommt die Aufforderung, sich sofort an die Hotline der Senatsverwaltung für Gesundheit oder den Ärztlichen Bereitschaftsdienst zu wenden, zudem mindestens zwei Meter Abstand zu Mitmenschen zu halten, falls das Haus verlassen wird.

Nutzern wird ein QR-Code zur Verfügung gestellt, mit dessen Hilfe Ärzte und Kliniken die Angaben in ihre jeweilige Software übertragen können – das Arztgespräch soll damit unterstützt, die Wartezeit verkürzt werden.

„Mit dem Einsatz der CovApp leisten wir einen Beitrag zum Schutz unserer Patienten und Beschäftigten“, sagt Ulrich Frei, Vorstand Krankenversorgung der Charité.

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Aufgrund der „hohen Nachfrage“ in der speziell für Corona-Verdachtsfälle eingerichteten Untersuchungsstelle der Charité sei es „umso wichtiger, Menschen, deren Symptome nicht auf SARS-CoV-2 hindeuten, in der Untersuchungsstelle nicht zu gefährden und andersherum Patienten, die dringend eine Testung brauchen, schnellstmöglich abstreichen zu können.“

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Christian Weiß, Geschäftsführer von Data4Life, erklärt, dass sein Unternehmen „als gemeinnützige Organisation das Privileg und die Pflicht in Zeiten wie diesen hat, allen relevanten Akteuren mit unserem Know-How und unseren Ressourcen zu helfen”. Beraten werden die Charité und Data4Life unter anderem von Ulrich Grau, Partner der Kanzlei D+B Rechtsanwälte. Grau betont, dass „die in kurzer Zeit entwickelte App nicht darauf ausgerichtet ist, eine Diagnose zu stellen. Sie kann aber in dieser Krisensituation dazu beitragen, die Handlungsabläufe in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung durch eine digitale Anwendung zu optimieren.“

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