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Internationaler Klimastreik am 20. September: Fridays for Future erwartet Tausende Teilnehmer in Berlin
Weltweit und in mehr als 100 deutschen Städten wollen Klimaaktivisten am Freitag auf die Straße gehen. Sie fordern Maßnahmen, um Klimakatastrophen wie aktuell in den Flutgebieten zu verhindern.
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Das Jahr 2024 sei ein Jahr der Klimakatastrophe, sagt Zahra Pischnamazzadeh: Während es in Teilen der Welt Hitzerekorde, Dürren und Waldbrände gibt, steht ein Teil Europas unter Wasser. Pischnamazzadeh ist eine der Sprecherinnen der deutschen Sektion von Fridays for Future (FFF). Für diesen Freitag ruft die Klimagruppe zu weltweiten Protesten, zum internationalen Klimastreik auf.
In über 100 deutschen Städten seien Demonstrationen geplant, in Berlin erwarte sie mehrere Tausend Teilnehmende, sagte Carla Reemtsma, ebenfalls eine Sprecherin von FFF. Am Dienstag hatten die Klimaschützer zu einer Fotoaktion und Pressestatements vor das Bundeskanzleramt geladen, um auf die Demo am Freitag aufmerksam zu machen.
Die Aktivist:innen hielten Schilder mit Botschaften wie „Das ist nicht normal“, „Merz: Die Welt brennt“ und „Protest as if there is a tomorrow“ (Protestiere, als gäbe es ein Morgen) hoch.
Demonstration am Freitag vor dem Bundeskanzleramt
Die Berliner Demonstration soll am Freitag um 12 Uhr eben hier am Bundeskanzleramt starten und dann unter anderem über die Invalidenstraße, Friedrichstraße und die Kronprinzenbrücke zurück zum Ausgangsort führen. Zwischenkundgebungen sind vor dem Bundesverkehrsministerium und vor dem Paul-Löbe-Haus geplant.
Während wenige Hundert Meter weiter Friedrich Merz seine Kanzlerkandidatur für die CDU/CSU ankündigte, forderten die Klimaaktivist:innen vor dem Kanzleramt endlich tatsächliche Maßnahmen. „Die immer weiter eskalierende Klimakatastrophe findet nicht im politischen Vakuum statt, sondern ist eine direkte Folge politischer Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre“, sagte Reemtsma.
In Richtung Merz und CDU appellierten die Klimaaktivist:innen, endlich ehrlich über die Klimakrise zu sprechen. „Wer versucht, den Menschen zu erklären, dass alles so bleiben kann, wie es ist, ist nicht nur aus der Zeit gefallen, sondern auch als Kanzlerkandidat ungeeignet“, sagte die dritte FFF-Sprecherin, Darya Sotoodeh. Sie warf der CDU „Desinformation“ mit Blick auf die Klimakatastrophe vor.
Gerade angesichts der aktuellen Überschwemmungen in den deutschen Nachbarländern brauche es nicht nur politische Beileidsbekundungen, sondern konkrete Maßnahmen. „Noch ist das Klimaszenario von drei bis vier Grad Celsius nicht erreicht, noch können wir handeln“, sagte Reemtsma.
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