
© Anne Barth/Erzbistum Berlin
Kleine Könige sammeln für die Dritte Welt: Im katholischen Erzbistum Berlin sind wieder die Sternsinger unterwegs
200 Berliner Kinder und Jugendliche ziehen in den kommenden Tagen wieder von Tür zu Tür, singen Lieder und sammeln Spenden ein. Am Sonnabend sind sie in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale zusammengekommen.
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„Gloria, gloria, gloria – es ist Sternsingerzeit“, erklang es am Sonnabend in der frisch renovierten katholischen Sankt-Hedwigs-Kathedrale. Gut 200 kleine Königinnen und Könige hatten sich in dem Gotteshaus versammelt: Kinder und Jugendliche aus Berlin, Brandenburg und Vorpommern.
Die werden in den nächsten Tagen als „Heilige Drei Könige“ verkleidet von Haus zu Haus ziehen. An den Türen werden sie Lieder singen, um eine Spende für Kinder in der Dritten Welt bitten und den Segen „C+M+B 2025“ mit Kreide an die Türen schreiben: „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus!“
„Es ist unendlich wichtig, dass Ihr da seid, und dass Ihr hinter dem Stern durch die Straßen der Stadt geht und den Menschen sagt: Jesus ist geboren“, sagte der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, beim offiziellen Start der Sternsinger-Aktion am Sonnabend.
Tatsächlich dürfte die erstmals 1959 durchgeführte „Aktion Dreikönigssingen“, wie das Sternsingen offiziell heißt, eine der erfolgreichsten Spendenaktionen für die Dritte Welt sein: Rund 1,36 Milliarden Euro kamen seitdem zusammen. Allein im vergangenen Jahr waren es bundesweit rund 46 Millionen Euro, davon 404.000 Euro im Erzbistum Berlin, wo sich 66 Gruppen an der Aktion beteiligten.
Sternsinger: „Lachende Gesichter, wenn wir den Segen bringen“
Rund 4.000 Euro davon sammelten die Kinder in Petershagen-Eggersdorf bei Strausberg, zum Beispiel der 13-jährige Julian Tamm. Er ist in diesem Jahr schon zum achten Mal bei den Sternsingern dabei.
„Man sieht, wie sich die Menschen freuen, wenn wir kommen“, sagt der Schüler. „Viele haben lachende Gesichter, wenn wir den Segen bringen“, erläutert er. Gut 75 Häuser besuchen die Kinder und Jugendlichen aus der Gemeinde Jahr für Jahr, sagt Veronika Aehlig, die als erwachsene Begleiterin ehrenamtlich mit den Sternsingern unterwegs ist. Nicht nur Privathaushalte, sondern auch Rathäuser, Seniorenheime und Feuerwehren besucht die Gruppe. „Und es machen immer wieder neue Familien mit“, sagt Aehlig.

© Anne Barth/Erzbistum Berlin
So ist es auch in Steglitz, berichten Benedikt Schwanke und Sebastian Hannig. Die Gymnasiasten gehören zur Pfarrei „Maria Rosenkranzkönigin“. „Wir helfen mit unserer Aktion Kindern in der Dritten Welt, das ist doch eine sinnvolle Sache“, sagt Schwanke. „Und man lernt Menschen kennen und sieht, was sich hinter den Wohnungstüren verbirgt“, sagt Hannig.
Auf das Sternsingen bereiten sich die Kinder und Jugendlichen Jahr für Jahr mit Infomaterialien des katholischen „Kindermissionswerks“ vor, das die Aktion bundesweit koordiniert. In diesem Jahr stehen die Kinderrechte im Zentrum der Aktion – das Recht auf gesundes Essen und sauberes Trinkwasser ebenso wie der Schutz von Kindern vor Missbrauch, Misshandlungen und Ausbeutung. Unterstützt werden Hilfsprojekte für Kinder in Ländern wie Kolumbien und Kenia.
Wie man sich selbst von den Sternsingern besuchen lassen kann? „Dazu muss man nur in der nächstgelegenen katholischen Pfarrei Bescheid sagen“, sagt Stefan Förner, der Pressesprecher des Erzbistums Berlin. Deren Adresse lässt sich im Internet recherchieren. „Die Sternsinger freuen sich, auch zu Menschen zu kommen, die sie in den vergangenen Jahren noch nicht besucht haben“, sagt Förner.
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