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Brandenburg, Oranienburg: Eingang zum Häftlingslager mit dem "Turm A" auf dem Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen.

© dpa/Patrick Pleul

Update

Keine Aufnahme von Ukrainern: KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen geht gegen Fakenews vor

Im Netz ging ein Fake-Post um, auf dem die Gedenkstätte zwei ihrer Baracken als Unterkunft anbietet. Möglicherweise handelt es sich um russische Propaganda.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg geht gegen einen gefälschten Post in den sozialen Medien vor, in dem behauptet wird, auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers sollten ukrainische Geflüchtete beherbergt werden. Der gefälschte Screenshot eines Instagram-Posts wurde wohl vor allem über Kanäle des Chatservice Telegram verbreitet.

Auf diesem heißt es unter dem Nutzernamen "sachsenhausenmemorial", den die Gedenkstätte tatsächlich nutzt, die Verwaltung des Museums habe sich entschlossen, ukrainischen Flüchtlingen Unterkünfte anzubieten. "Wir haben komfortable Zimmer in einem speziell gebauten temporären Hotel auf dem Territorium des Museumskomplexes. Die Mitarbeiter von Sachsenhausen helfen Ihnen gerne weiter."

Der gefälschte Screenshot zeigt außerdem ein manipuliertes Bild von zwei Baracken des Konzentrationslagers, auf denen "WILLKOMMEN ZU HAUSE" in den ukrainischen Nationalfarben zu stehen scheint.

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In einem begleitenden Text auf Telegram, zu sehen bei Correctiv, sollte offenbar der Eindruck erweckt werden, der Gedenkstätte sei die Brisanz des angeblichen Angebots erst aufgefallen, als sie Gegenwind dazu erhalten habe. "Nicht nur Ukrainer, sondern auch einige Deutsche schrieben ihre Empörung in die Kommentare. Nach einigen Stunden löschte die Verwaltung des Museumskomplexes die Beiträge, aber die Screenshots blieben." Darunter steht "Russländer Humor".

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Das Angebot, der Post, das Foto, der Screenshot, die angeblichen Kommentare – eine Fälschung von Anfang bis Ende, versichert Horst Seferens, Sprecher der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. "Wir verurteilen es, dass zunehmend Fake-News mit Bezügen zur NS-Geschichte eingesetzt werden, um plumpe Propaganda zu betreiben." Ehemalige Konzentrationslager seien auch Friedhöfe, voller Überreste von ermordeten Menschen. Seferens berichtet, es sei im Zusammenhang mit den Coronamaßnahmen auch schon mal ein Bild aufgetaucht, auf dem der Schriftzug "Arbeit macht frei" am Tor der Gedenkstätte mit Bezug zum Impfen manipuliert worden war. 

Der Post zu angeblichen Flüchtlingsunterkünften war vergangene Woche in mehreren Kanälen aufgetaucht, die mit russischer Propaganda in Verbindung gebracht werden. Seferens glaubt, es sollten Geflüchtete sowie deutsche Helfende gleichermaßen verunglimpft werden. Die Stiftung hat Anzeige erstattet, die Kriminalpolizei der Polizeiinspektion Oberhavel ermittelt nun wegen Anfangsverdachts auf Volksverhetzung.

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