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Coronavirus in Berlin: Blog-Archiv vom 4. Mai bis 20. Mai
Lesen Sie die Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in unserem archivierten Berlin-Newsblog.
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Dies ist ein archivierter Blog. Die aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in Berlin finden Sie in diesem Newsblog.
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Wohlfahrtsverbände kritisieren Corona-Prämie für öffentlich Bedienstete als ungerecht
Die Liga der Freien Wohlfahrtsverbände in Berlin befürchten eine "Zweiklassengesellschaft", weil die Corona-Prämie des Senats in Höhe von 1000 Euro weitgehend nur Landesbediensteten zugute kommt. "So gut und richtig diese monetäre Wertschätzung grundsätzlich ist, bietet diese Prämie doch erhebliches Problempotenzial hinsichtlich der Verteilungsgerechtigkeit", sagte der Vorsitzende der Liga und Chef der Arbeiterwohlfahrt, Oliver Bürgel.Die Liga, zu der auch die Caritas, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband, das Diakonische Werk, das Deutsche Rote Kreuz und die Jüdische Gemeinde zu Berlin zählen, sieht viele ungeklärte Fragen. "Sind beispielsweise Kitaerzieherinnen bei freien und privaten Trägern weniger wert als Landesangestellte?" Und werde der Senat den steuerfreien Bundes-Bonus für Beschäftigte in der Altenpflege von 500 auf 1500 Euro aufstocken?
Kritisiert wird auch, dass Mitarbeiter in der Wohnungslosenhilfe, der Geflüchtetenhilfe oder in Einrichtungen für behinderte Menschen leer ausgehen. Auch dort herrschten wegen der Pandemie äußerst schwierige Bedingungen. "Wenn die Politik es nicht schafft, diese Fragen fair und mit Fingerspitzengefühl zu beantworten, wird eine gute gemeinte Idee zum Ausgangspunkt einer Zweiklassengesellschaft", so Bürgel. (Ulrich Zawatka-Gerlach)
Brandenburgs Verkehrsminister fordert „Rettungsschirm“ des Bundes für den ÖPNV
Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) fordert Bundesgelder für Bus- und Bahn-Unternehmen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). „Busse und Straßenbahnen in den Landkreisen erleiden ebenso wie der Regional- und S-Bahnverkehr immense Einnahmeverluste durch die Corona-Krise. Dennoch müssen sie weiterfahren, um die Menschen mobil zu halten. Wir brauchen daher einen Rettungsschirm für den gesamten ÖPNV“, erklärte der Minister am Mittwoch. Beermann tauschte sich am Dienstag mit Vertretern der Branche über die aktuelle Lage angesichts massiver Einnahmeeinbußen durch die Corona-Pandemie aus.
Das Land hat Beermann zufolge bereits 75 Millionen Euro aktiviert und die Mittel vorzeitig zur Verfügung gestellt. Damit sollen die Landkreise und kreisfreien Städte unterstützt werden, die die Auftraggeber für den öffentlichen Nahverkehr sind. Vom Land stehen pro Jahr 100 Millionen Euro zur Verfügung. Allein in Brandenburg sind nach ersten Schätzungen des Ministeriums Fahrgeldausfälle in Höhe von rund 115 Millionen Euro zu erwarten. „Um den damit verbundenen finanziellen Schaden im ÖPNV aufzufangen, bedarf es einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung - da ist auch der Bund gefordert“, betonte Beermann. (dpa)
Nur drei neue Corona-Diagnosen in Brandenburg - mehr Genesene
Die Brandenburger Regierung sieht derzeit ein sehr niedriges Infektionsgeschehen im Land. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte am Mittwoch im Landtags-Gesundheitsausschuss, die geschätzte Zahl der Genesenen sei um 40 zum Vortag auf 2870 gestiegen - das sind knapp 90 Prozent aller bestätigten Corona-Infizierten. Insgesamt sind 3211 Menschen offiziell als infiziert erfasst - das sind nur drei Fälle mehr als am Vortag. Rund 180 Patienten seien derzeit erkrankt. „Wir haben im Moment ein sehr, sehr niedriges Niveau“, sagte die Ministerin. „Die meisten haben nach der Definition des Robert Koch-Instituts diese Erkrankung dann überstanden und sind als geheilt angesehen.“ (dpa)
Bürgerämter öffnen in der Corona-Krise - erste Kritik
Der Not-Betrieb in den Berliner Rathäusern wird beendet. Ab 25. Mai öffnen wieder die Bürgerämter - oder besser: die Online-Terminvergabe steht wieder zur Verfügung. Denn bei Notfällen bekam man in einigen Bezirken auch in den letzten Wochen einen Termin - aber nur telefonisch, zum Beispiel im Rathaus Spandau. "Spandau fährt seit einer Woche schon sukzessive die Verwaltung mit Publikumsverkehr hoch", sagt Stadtrat Stephan Machulik, SPD und übt Kritik am Tempo des Senats: "Und wir werden unseren ausgearbeiteten Plan zum Hochfahren weiter verfolgen - und zwar nach den personellen Möglichkeiten und nicht nach politisch motivierten Wünschen.“ Nicht alle Mitarbeiter können sofort eingesetzt werden, weil sie selbst geschützt werden müssen. Und auch die Platzfrage für Mitarbeiter und Bürger ist vielen Ämtern schwierig. In welcher Reihenfolge die vier Bürgerämter in Berlin-Spandau öffnen, sagte Machulik zuerst hier im Tagesspiegel-Newsletter für den Bezirk.210.000 Abos und konkret aus Ihrem Berliner Kiez: Unsere Tagesspiegel-Newsletter für die 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de (André Görke)
Fête de la Musique in Berlin trotz Coronakrise – „Macht Musik – das gilt weiterhin“
Die Fête de la Musique findet 2020 online statt, mit Livestreams aus Berlin und Europa. Kurator Björn Döring sieht darin auch Chancen.
Amt für Statistik: Wahrscheinlich erhöhte Sterblichkeit wegen Covid-19 in Berlin-Brandenburg, aber nicht stark ausgeprägt
Nach Information des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg starben in den ersten 16 Kalenderwochen dieses Jahres in Berlin 829 Menschen weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent. Allerdings seien noch nicht alle Todesfälle in diesem Zeitraum registriert, so die Statistiker.In Brandenburg starben in den ersten 16 Kalenderwochen dieses Jahres 808 Personen mehr (plus 8,2 Prozent) als im Vorjahreszeitraum. Auffällig seien die erhöhten Sterbefallmeldungen zwischen dem 23. März und 5. April. Nach aktueller Datenlage, da noch nicht alle Todesfälle gemeldet sind, geht das Amt für Statistik für die Region Berlin-Brandenburg davon aus, "dass eine erhöhte Sterblichkeit im Zusammenhang mit Covid-19 sehr wahrscheinlich, jedoch nicht stark ausgeprägt ist". (Ulrich Zawatka-Gerlach)
Flugverkehr in Coronakrise eingebrochen: Berlin-Tegel wird am 15. Juni vorübergehend geschlossen
Studio Babelsberg will bald wieder drehen
Das Studio Babelsberg hofft darauf, in einigen Wochen wieder drehen zu können. Im März war die Vorbereitung von zwei großen Filmprojekten wegen der Pandemie unterbrochen worden. „Es war klar, dass die regulären Produktionsarbeiten vorerst nicht möglich sind“, sagte Vorstandschef Carl Woebcken in Potsdam.
Alle ausländischen Mitarbeiter seien damals in ihre Heimat zurückgeflogen, sehr viele nach Amerika, einige nach England, Australien. „In der Folge hatten wir bei uns im Studio erstmal einen kompletten Lockdown“, sagte Woebcken der Deutschen Presse-Agentur.
Die Filme laufen unter den Codenamen „Girona“ und „Project Ice Cream“. „Ich darf Ihnen offiziell die Titel nicht sagen“, sagte Woebcken. Laut Berichten handelt es sich um die Videospiel-Verfilmung „Uncharted“ und den Blockbuster „Matrix 4“ mit Keanu Reeves.
Für beide Produktionen seien sehr aufwendige Kulissen gebaut worden. Die Sets und viel Equipment seien in den Studios geblieben. „Wir haben jetzt eine Situation, bei der wir guter Hoffnung sind, dass wir mit beiden Produktionen hoffentlich ab Mitte Juni weiter produzieren können“, sagte Woebcken. Noch wird verhandelt.
Filmdrehs werden vorerst anders aussehen als bisher. Alle müssten am Set Masken tragen. „Hinzu kommt die Händedesinfektion: Wir haben kürzlich 5000 Liter Desinfektionsmittel bestellt“, sagte Woebcken. Zudem hätten sie erste Angebote für eine Massentestung eingeholt, bei der einmal in der Woche Mitarbeiter getestet werden könnten. (dpa)
Brandenburgs Polizei will Corona-Regeln auch am Vatertag umsetzen
Wer am Vatertag in Brandenburg mit einem Bollerwagen mit Getränken und Speisen unterwegs ist, muss trotzdem die Anti-Corona-Regeln einhalten. Die Polizei werde über Himmelfahrt kontrollieren, sagte Torsten Herbst, Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums, auf Anfrage. Man werde aufpassen, dass die „rote Linie“ nicht überschritten werde. Das geschehe aber mit Augenmaß, betonte er.
Die Brandenburger Polizei werde von etwa 150 Bereitschaftspolizisten unterstützt. Zudem werden die Polizeidirektionen die Anzahl der Polizeistreifen des Wach- und Wechseldienstes entsprechend der Lage anpassen. In den vergangenen Jahren waren an dem Feiertag etwa 15 bis 20 Prozent mehr Einsätze als üblich. Der Durchschnitt liege bei etwa 1000.
Nach wie vor gelten Abstandsregeln. Bei schweren Vergehen oder wenn sich Bürger wiederholt Anordnungen widersetzten, werde entschlossen eingeschritten. „Dann sind nicht wir die Spaßverderber, sondern diejenigen, die sich in vermeintlicher Feierlaune über bestehende Regeln hinwegsetzen“, sagte er. Sollten Personalien aufgenommen werden wegen eines Platzverweises oder einer Ordnungswidrigkeit drohe ein Bußgeld. (dpa)
399 aktive Coronavirus-Fälle und 29 Neuinfektionen
In Berlin gibt es derzeit 6503 bestätigte Fälle des neuartigen Coronavirus. 5918 Personen gelten als genesen. 186 an dem neuartigen Coronavirus erkrankte Patienten sind bislang verstorben. Damit gibt es in Berlin derzeit 399 aktive Coronavirus-Fälle.
Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden 194 Personen, davon werden 67 intensivmedizinisch behandelt. Alle anderen Personen sind häuslich isoliert.
"Rettungsschirm Sport" für Berliner Sportvereine
Berlins Senator für Sport, Andreas Geisel (SPD), hat sich am Dienstagnachmittag mit Vertretern des Berliner Breiten- und Profisports per Videokonferenz über einen “Rettungsschirm Sport” verständigt. Damit sollen die unterschiedlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie abgefedert werden, wie die Senatsverwaltung für Inneres und Sport am Dienstagabend mitteilte.
Der Rettungsschirm soll die unverschuldet in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Berliner Sportvereine, aber auch die Proficlubs und Veranstalter von Traditionssportveranstaltungen unterstützen. Insgesamt stellt der Senat dafür über 8 Millionen Euro bereit.
Der Rettungsschirm Sport wird für gemeinnützige Sportvereine vom Landessportbund Berlin (LSB) organisatorisch umgesetzt; der LSB zahlt auch die Gelder aus. Die Antragsstellung wird der LSB über ein Onlinetool gewährleisten. Eine Antragstellung ist bis zum 28.02.2021 möglich. Der Schaden muss nachweislich nach den Einschränkungen wegen der Coronakrise (ab 13.03.2020) entstanden sein.
Ein gesonderter Rettungsschirm Sport für gemeinnützige Vereine ist erforderlich, weil andere Hilfsprogramme des Landes und des Bundes, die auf wirtschaftlich tätige Unternehmen ausgerichtet sind, hier nicht greifen“, sagte Sportsenator Andreas Geisel.
Berliner AfD-Fraktion fordert „Tourismusgipfel“
Die AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fordert mehr Anstrengungen, um den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor der Hauptstadt nach dem coronabedingten Shutdown wieder in Gang zu bringen. Berlin müsse dafür werben, wieder als internationale Touristendestination wahrgenommen zu werden, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Positionspapier.
„Deutschland hat die Corona-Krise insgesamt besser als andere Länder gemeistert“, so die AfD. „Darauf kann eine Imagekampagne für Berlin nach dem Motto „Berlin ist wieder da!“ ruhen.“ Notwendig sei auch ein „Tourismusgipfel“. „Neben den üblichen Teilnehmern des Runden Tisches zum Tourismus in Berlin sind auch die Flughafengesellschaft FBB, Fluglinien, die Bahn und andere relevante Organisationen (...) einzubeziehen“, heißt es im Papier.
Bis die Touristenzahlen wieder den früheren Stand annähernd erreicht haben, sei der Senat gefordert, insbesondere mittelständischen Tourismusbetrieben wie inhabergeführten Hotels Sicherheiten zu bieten und sie vor dem Konkurs und dem Abbau der Arbeitsplätze zu bewahren. (dpa)
Trotz Corona-Teststrategie – weiter Kritik an Kalayci
Auch am Tag der Verabschiedung einer lang ersehnten Test-Strategie zur Überwachung des Infektionsgeschehens in Berlin hält die Kritik an Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) an. Diese habe versucht, die Strategie als Ergebnis ihrer Arbeit darzustellen, hieß es aus Koalitionskreisen. Tatsächlich hatten vor allem Charité und Vivantes das am Dienstag vom Senat beschlossene Konzept erarbeitet.
Mit der Senatsverwaltung für Gesundheit sei es abgestimmt worden - genau wie mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft. Aus dem Senat war zu hören, Kalayci habe bei der Vorstellung der Strategie während der Sitzung einen unsicheren Eindruck gemacht. Selbst Regierungschef Michael Müller (SPD) wirkte nach der Senatssitzung sichtbar unzufrieden mit dem Vorgehen seiner Parteigenossin. Er soll das während der Sitzung deutlich zum Ausdruck gebracht haben, berichten Teilnehmer.
Kritik muss sich Kalayci weiter aus den Reihen der Gesundheitsämter und Amtsärzte anhören. Nachdem Letztere in der Vorwoche mehr Einbindung in Entscheidungen des Senats angemahnt hatten, sagte Kalayci eine für Montag anberaumte Telefonkonferenz mit ausgewählten Gesundheitsstadträten, Vertretern der Amtsärzte, der Kassenärztlichen Vereinigung und anderen kurzfristig ab.
Ursprünglich hatte es dabei um die nun vom Senat beschlossene Teststrategie gehen sollen. Dass die zu der Runde geladenen Teilnehmer von dieser am Dienstag - wie zuvor bereits mehrfach kritisiert - zuerst aus der Presse erfuhren, dürfte zu erneuter Verärgerung führen. Laut Kalayci ist für Mittwoch eine erneute Konferenz geplant.
Gericht bestätigt Berliner Hotelverbot für Touris bis einschließlich 24. Mai
Das Berliner Verwaltungsgericht hat dem Senat bei der Öffnung von Hotels für den touristischen Betrieb ab dem 25. Mai den Rücken gestärkt. Die Richter lehnten den Eilantrag eines Hotelbetreibers ab, der schon vor diesem Datum wieder vollständig öffnen wollte. „Berliner Hotels bleiben grundsätzlich bis zum 24. Mai 2020 für Touristen geschlossen“, teile das Gericht am Dienstag mit. Erst am Tag danach, dem 25. Mai, dürfen die Herbergen demnach wieder vollständig aufmachen.
Ganz geschlossen waren Hotels in der Corona-Krise nie. Geschäftsleute durften dort weiterhin übernachten. Das konnte allerdings die drastischen Umsatzeinbußen der Branche nicht ausgleichen, zumal in der Krise auch beruflich deutlich weniger Reisen anstanden. Mit der möglichen Rückkehr der Touristen hoffen die Betreiber, dass sich ihre wirtschaftliche Notlage bald entschärft.
Zumindest in Berlin müssen sie sich aber noch gut eine Woche gedulden. „Zwar stelle das Verbot einen schwerwiegenden Eingriff sowohl in die Berufsfreiheit als auch in das Eigentumsrecht der Antragstellerin dar“, teilte das Gericht mit. Das Öffnungsverbot für Touristen sei aber gerechtfertigt. Schließlich diene es „dem legitimen Zweck, Neuinfektionen mit dem Coronavirus soweit wie möglich vorzubeugen und damit zugleich die Ausbreitungsgeschwindigkeit der übertragbaren Krankheit Covid-19 innerhalb der Bevölkerung zu verringern.“ (dpa)
Senat will Restaurant-Tische auf Parkplätzen – Pankow möchte das "nur in Einzelfällen" genehmigen
Der Berliner Senat will Parkplätze und sogar Straßen für Restaurant-Tische freigeben, um die Gastronomie zu unterstützen. In Berlins größtem Bezirk mit dem Gastro-Hotspot Prenzlauer Berg aber bleiben die Straßen auch künftig für Autos reserviert. Während in Friedrichshain-Kreuzberg bereits Parkplätze für Restaurants freigemacht werden, erklärt Pankows zuständiger Stadtrat Vollrad Kuhn (B'90/Grüne): "Wir werden das je nach Situation und Antragslage vor Ort prüfen - das wird sicher nur in Ausnahmefällen auch wegen des erheblichen Aufwands möglich sein. Wir sind personalmäßig noch pandemiebedingt stark reduziert."
Dagegen würden Anträge für mehr Gastro-Sitzflächen auf Gehwegen "wohlwollend geprüft". Zwar stehe "die Sicherheit da mit im Vordergrund", so Kuhn. Doch wie genau nun der Corona-Mindestabstand für Fußgänger und der Umsatz der Gastronomie nun in Einklang gebracht werden sollen, dazu konnte Kuhn auf Nachfrage keine genaue Vorgaben nennen. (Christian Hönicke)
Gefangene sollen wieder Besucher empfangen dürfen - Testphase startet
Gefangene sollen ab der kommenden Woche nach und nach wieder Besuch im Gefängnis empfangen können. An der Jugendstrafanstalt Berlin und der Justizvollzugsanstalt für Frauen soll ab Montag eine Testphase starten, wie die Senatsverwaltung für Justiz am Dienstag mitteilte. Ab dem 8. Juni sollen dann auch männliche Gefangene wieder Besuch empfangen dürfen.
Besucher bekommen den Angaben nach medizinische Schutzmasken, die sie tragen müssen. Außerdem werden Trennscheiben aufgestellt und die Hygiene- und Abstandsregeln überprüft. Seit Ende März gilt in Gefängnissen wegen der Corona-Pandemie ein Besuchsverbot, stattdessen wurden laut Senatsverwaltung Videoanrufe angeboten. (dpa)
R-Wert in Berlin steigt von 0,79 auf 1,07 - Ampel aber auf Grün
Die Reproduktionszahl R ist in Berlin binnen einer Woche von 0,79 auf 1,07 gestiegen. Das geht aus einer Mitteilung der Senatsgesundheitsverwaltung vom Dienstag hervor. Ein Infizierter steckt also im Schnitt 1,07 weitere Personen an. Die Corona-Ampel steht dennoch weiter auf Grün. Die Warnstufe Gelb wird erst erreicht, wenn der R-Wert drei Mal in Folge über 1,1 liegt. Auch die anderen Werte sind im grünen Bereich: 5,04 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner (die sogenannte Inzidenz) sprechen für ein schwaches Infektionsgeschehen; die Schwelle zu Gelb liegt bei 20. Auf den Intensivstationen sind nur 5,4 Prozent der Covid-19-Plätze belegt, eine Warnung gibt es erst ab 15 Prozent. Stichtag für die Berechnung war Montag, 18. Mai.
Die Senatsverwaltung hatte die Werte am Dienstag auch dem Senat zur Lagebeurteilung vorgelegt. Wenn zwei der drei Indikatoren gelb sind, besteht Erörterungsbedarf, die Vorbereitung möglicher Maßnahmen wird erforderlich. Sind zwei von drei Indikatoren rot, sollen neue Beschränkungen verhängt werden. Für den R-Wert liegt die Schwelle zu Rot bei 1,2 dreimal in Folge, für die Inzidenz bei 30, für die Intensivbetten bei einer Belegung von 25 Prozent. "Die Situation ist fragil, weil es sich sehr schnell entwickeln kann", kommentierte Innensenator Andreas Geisel (SPD) in der Pressekonferenz nach der Senatssitzung den gestiegenen R-Wert. Er verwies jedoch darauf, dass dies Zahl der Neuinfektionen relativ gering sei. Ein Wert oberhalb des Bundesschnitts lasse sich auch mit der höheren Bevölkerungsdichte erklären.
Berliner Fernsehturm öffnet am Freitag wieder
Der Berliner Fernsehturm öffnet nach knapp zweimonatiger Corona-Zwangspause am Freitag wieder. Ab 11.00 Uhr sollen die Aussichtsplattform und das Restaurant „Sphere“ wieder für Besucher zugänglich sein, teilten die Betreiber mit. Jeweils 50 Menschen dürfen gleichzeitig auf die Plattform oder ins Restaurant, ein Wechsel vom Restaurant auf die Aussichtsetage oder umgekehrt ist dabei nicht möglich, wie ein Sprecher erklärte. Auf der Aussichtsplattform gelte außerdem eine Maskenpflicht.Damit sich keine Schlangen bilden, müssen Besucher vorab online Tickets reservieren, dabei werden Zeiten vergeben. Der Aufenthalt auf der Aussichtsetage ist den Angaben nach auf 45 Minuten beschränkt, im Restaurant auf zwei Stunden. (dpa)
Berlin hebt Quarantäne für Einreisende aus europäischen Ländern auf
Menschen aus zahlreichen europäischen Staaten müssen bei der Einreise nach Berlin nicht mehr für zwei Wochen in häusliche Quarantäne.
Das beschloss der Senat am Dienstag und setzte damit wie andere Länder eine
Empfehlung des Bundes um. Nach Angaben von Innensenator Andreas Geisel (SPD)
gilt die neue Regelung für Reisende aus allen EU-Ländern sowie aus Island,
Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Großbritannien.
Die Quarantäne-Bestimmungen galten seit Anfang April, um die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu bremsen. Ausnahmen gab es etwa für Diplomaten oder Ausländer ohne Corona-Symptome, die sich aus beruflichen Gründen in Berlin aufhalten. Das betraf etwa Bauarbeiter oder Pflegekräfte. Noch gelten in der Corona-Krise auch innerhalb der EU Reisebeschränkungen. Sie sollen aber in den kommenden Wochen gelockert werden, so dass dann zum Beispiel wieder ausländische Touristen nach Berlin kommen können. (dpa)
Die Quarantäne-Bestimmungen galten seit Anfang April, um die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu bremsen. Ausnahmen gab es etwa für Diplomaten oder Ausländer ohne Corona-Symptome, die sich aus beruflichen Gründen in Berlin aufhalten. Das betraf etwa Bauarbeiter oder Pflegekräfte. Noch gelten in der Corona-Krise auch innerhalb der EU Reisebeschränkungen. Sie sollen aber in den kommenden Wochen gelockert werden, so dass dann zum Beispiel wieder ausländische Touristen nach Berlin kommen können. (dpa)
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