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Trotz frostigem Wetter wollen Klimaprotestierer der „Letzten Generation“ sich weiter festkleben. 

© Foto: REUTERS/CHRISTIAN MANG

Minusgrade in Berlin und Brandenburg: Klimaaktivisten wollen sich auch bei Frost auf die Straßen kleben

Trotz frostigem Wetter wollen Klimaprotestierer sich weiter festkleben. Der Sekundenkleber kommt allerdings erst zum Einsatz, wenn die Polizei in Sichtweite ist.

Wind, Temperaturen um den Gefrierpunkt, feuchter November: Trotzdem sitzen am Freitagmorgen gegen 9.30 Uhr Klimaaktivist:innen der „Letzten Generation“ auf dem Asphalt des Zubringers am Flughafen BER. Erst gegen Mittag sei die letzte von insgesamt acht angeklebten Personen von der Fahrbahn gelöst worden, zitiert die Nachrichtenagentur epd die Brandenburger Polizei.

Es soll frostig werden in den kommenden Tagen in Berlin und Brandenburg. Wollen sich die Aktivist:innen da weiter auf Straßen kleben, oder setzen sie ihre Aktionen aus, bis es wieder ein paar Grad wärmer ist?

„Wir waren ja in diesem Jahr auch den Januar und Februar komplett auf der Straße“, sagt Lilly Schubert, eine der Sprecherinnen der „Letzten Generation“. Auch an kalten Tagen wären die Proteste weitergegangen, das solle in diesem Winter nicht anders werden. Wie hält man das aus?

Eine Winterstrategie habe die Organisation nicht, sagt Schubert. Trotzdem sei unter den Teilnehmenden noch niemand durch Kältefolgen ernsthaft verletzt worden. Schmerzhafter und unangenehmer als die Kälte sei die Situation, wenn die angeklebten Glieder von der Straße gelöst würden.

Einige Teilnehmer:innen kleben laut Schubert auch ihre Füße auf den Asphalt, was unter Umständen etwas weniger Schmerz bereitet. Viele nehmen sich Handwärmer, Sitzkissen und Tee mit auf die Aktionen.

Der Sekundenkleber komme erst zum Einsatz, wenn die Polizei bereits in Sichtweite sei, versichert Lilly Schubert. Zu groß sei die Gefahr, von wütenden Autofahrern von der Straße gezerrt und dabei verletzt zu werden. Außerdem verkürzt sich so die Zeit, in der die Hände oder Füße auf dem eiskalten Asphalt kleben.

In Berlin komme die Polizei in der Regel bereits nach einigen Minuten, um die Sitzblockierer nacheinander von der Straße zu lösen. „Das kann 20 Minuten, aber auch bis zu drei Stunden dauern“, sagt Schubert. Letztlich sei eben die Verzweiflung über die Folgen der Klimaerwärmung größer als die Sorge, mit einer unterkühlten Hand mal eine Stunde auf der Straße zu sitzen.

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