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Mithilfe von Wegedaten der Fahrgäste will die BVG Erkenntnisse über die Nutzung ihres Angebots sammeln. (Archivbild)

© Niklas Graeber/dpa

Update

Neue Trackingfunktion in App: Berliner BVG will die Wege ihrer Fahrgäste erfassen

Die Berliner Verkehrsbetriebe wollen ihre Fahrgäste tracken, wenn die damit einverstanden sind. Die Datenweitergabe ist freiwillig. Noch funktioniert das Angebot aber nicht überall.

Stand:

Zur besseren Auswertung des eigenen Angebots bitten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Fahrgäste darum, eigene Bewegungsdaten freizugeben. Nutzerinnen und Nutzer der Fahrinfo-App der BVG könnten mit einer neuen Trackingfunktion ihre Wegedaten weitergeben, teilte das Unternehmen mit.

„Alle Daten werden vor der Auswertung vollständig datenschutzgerecht umgewandelt“, hieß es. Analysiert würden nur Wege in Berlin und Brandenburg. „Das Ganze ist selbstverständlich freiwillig und datenschutzkonform“, hieß es in einer Mitteilung. „Wer nicht aktiv zustimmt, wird auch nicht getrackt“, versicherte eine Unternehmenssprecherin.

Noch funktioniert das Angebot aber zumindest nicht überall. Auf Nachfrage sagte eine Sprecherin: „In den kommenden Tagen werden in aufeinander folgenden Phasen alle App-Nutzer mit einem Update versorgt. Wer das Update vorgenommen hat, wird anschließend per Pop-up-Fenster um Zustimmung zum neuen Tracking-Verfahren gebeten.“

Mit diesen Daten will der Verkehrsanbieter mehr Erkenntnisse über die Nutzung des Berliner Nahverkehrs gewinnen. Auf welchen Linien sind die meisten Fahrgäste unterwegs? Wo steigen sie um und wo wollen sie hin? Mit Antworten auf diese Fragen könnten Busse und Bahnen bedarfsgerechter eingesetzt werden, teilte die BVG mit. Natürlich können die Daten aber auch als Argument dienen, das Angebot einzuschränken.

Die App ist seit einem grundlegenden Update im Sommer 2024 mit vielen Fehlern behaftet. Nutzer beschwerten sich massenhaft. Im Google App-Store hat die Android-Version aktuell eine Bewertung von 1,4 Sternen – das ist unterirdisch schlecht. Am letzten Tag der alten, technisch aber völlig überholten Version hatte die App eine Bewertung von 3,6 Sternen von maximal fünf. Seitdem ging es ebenso kontinuierlich wie rapide bergab.

Bislang werden die Daten aus den automatischen Zählsystemen in den Fahrzeugen genutzt. So sind ein Teil der U-Bahn-Waggons damit ausgerüstet, für den Laien an einem großen „Z“ am Führerstand zu erkennen. Zudem führt der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg alle drei Jahre eine umfangreiche Fahrgastbefragung durch. 

Mit der freiwilligen Datenfreigabe der Fahrgäste will die BVG aber eigenen Angaben zufolge weitere Erkenntnisse gewinnen und eine neue Datenquelle erschließen. (mit dpa)

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