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Opfer hatte angeblich Spielschulden: Zwei Männer wegen Entführung und Erpressung in Berlin angeklagt
In Berlin sind zwei Männer wegen Entführung, Erpressung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Als falsche Polizisten wollten sie von ihrem Opfer angebliche Spielschulden eintreiben.
Stand:
Zwei Männer müssen sich vor dem Landgericht Berlin unter anderem wegen der Entführung eines Mannes verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, wird den Männern erpresserischer Menschenraub in Tateinheit mit Erpressung und gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Sie hatten von ihm und seiner Frau 8200 Euro erpresst. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben.
Demnach sollen sich ein 31 Jahre alter Mann sowie ein 35-jähriger mutmaßlicher Mittäter am 11. Januar auf dem Alexanderplatz ihrem Opfer gegenüber gemeinsam mit einem Dritten als vietnamesische Polizeibeamte ausgegeben haben. Sie forderten ihn auf, sie zum Auto zu begleiten. Erst am Fahrzeug sollen dem 31-jährigen Opfer Zweifel gekommen sein. Als er nicht einsteigen wollte, brachten ihn die mutmaßlichen Täter gewaltsam hinein und fuhren los.
Wegen angeblicher Spielschulden sollen die beiden Angeschuldigten 8000 Euro für die Freilassung des Entführten gefordert haben, später erhöhten sie auf 9000 Euro. Das Opfer konnte 5200 Euro direkt zahlen. Für die Restsumme habe er seine Lebensgefährtin kontaktieren müssen.
Messerstiche bei Fluchtversuch
Sie erschien jedoch am Ort der Übergabe nicht alleine. Die Angeschuldigten sollen daraufhin weggefahren sein. Als ihr mutmaßliches Opfer versuchte zu fliehen, soll ihm der mutmaßliche Mittäter mit einem Messer zweimal in den Bauch gestochen und ihn verletzt haben, um ihn an der Flucht zu hindern.
Schließlich habe die Lebensgefährtin weitere 3000 Euro organisieren können. Nach Erhalt des Gelds sollen die Angeklagten jedoch samt ihrem Opfer wieder losgefahren sein. Laut Anklage wurde er später auf einer Straße in Lichtenberg zurückgelassen. Dort fand ihn seine Partnerin.
Die mutmaßlichen Täter sollen das Opfer fast sechs Stunden in ihrer Gewalt gehabt haben. Der 31-Jährige wurde am 2. Februar festgenommen, der 35-Jährige wurde bereits zwei Tage zuvor. Beide befinden sich seitdem in Haft.
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