zum Hauptinhalt
Polizei im Einsatz

© IMAGO/A. Friedrichs/IMAGO/Andreas Friedrichs

Polizei rückt zu Großrazzia aus: Fälscherbande soll Ausweise auf Instagram angeboten haben – Werkstatt in Berlin entdeckt

Bei einer Razzia in Berlin und Brandenburg entdeckt die Polizei gefälschte Pässe, Führerscheine und Aufenthaltstitel. Die Verkäufer sollen aus der Türkei agiert haben.

Stand:

Mit einer Razzia ist die Bundespolizei am Mittwoch gegen mutmaßliche Käufer gefälschter Ausweisdokumente vorgegangen. Das bestätigte eine Sprecherin der Bundespolizei dem Tagesspiegel. 50 Wohnobjekte wurden den Angaben zufolge durchsucht. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet.

Die mutmaßlichen Käufer sollen die Dienste einer in der Türkei ansässigen Fälscherbande genutzt haben. Angeboten wurden die Dokumente über die Plattform Instagram.

Nach Tagesspiegel-Informationen wechselten die Betreiber der Instagram-Seite mehrmals das Konto. Dort bewarben sie mit verschiedenen Bildern und Videos in arabischer Sprache ihre gefälschten Dokumente. 

Polizei stellt gefälschte Dokumente sicher

38 Wohnungen wurden laut Bundespolizei in „so gut wie jedem Bezirk“ in Berlin durchsucht sowie zwölf Wohnungen in mehreren Städten Brandenburgs und eine in Mecklenburg-Vorpommern. Einsatzkräfte hätten gefälschte und verfälschte Identitätskarten, Reisepässe, deutsche und belgische Aufenthaltstitel oder Führerscheine entdeckt.

Laut Bundespolizei konnten die Einsatzkräfte neben der gefälschten Papieren auch Waffen und Drogen sichern. Rund 20 Kilogramm Marihuana, Butterfly-Messer und Schreckschusswaffen fanden die Beamten in den unterschiedlichen Wohnungen.

Fälscherwerkstatt in Berliner Wohnung

In einer Berliner Wohnung wurde zudem eine mögliche Fälscherwerkstatt entdeckt, wie es in einer Mitteilung von Mittwochabend hieß. Demnach wurden während der Durchsuchungen neun unerlaubt aufhältige Menschen in Gewahrsam genommen.

In mehreren Videos präsentieren die mutmaßlichen Fälscher ihre Ware.

© Instagram

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tätergruppe hauptsächlich aus der Türkei agiert. Den Tatverdächtigen wird banden- und gewerbsmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen, wie die Bundespolizei mitteilte.

Die Polizei ermittelt nun auch unter anderem wegen des Verschaffens von falschen amtlichen Ausweisen gegen die Besitzer der Dokumente. Allein für diesen Tatbestand drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Die mutmaßliche Bande soll in den Jahren 2021 und 2022 weltweit mehr als 9000 verfälschte oder gefälschte Ausweispapiere versandt haben, darunter rund 920 Postsendungen nach Deutschland. Ermittler hätten bislang 551 Tatverdächtige identifizieren können. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })