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The streets of Neukoelln, a district in Berlin,

© picture alliance / ZUMAPRESS.com/Michael Kuenne

Pro-Palästina-Gruppen in Neukölln: Berliner Polizei muss zahlreiche Übergriffe verhindern

Der Angriff der Hamas auf Israel sorgt auch in Berlin für Unruhe. Die Polizei versucht mit Hunderten Kräften, Demonstrationsverbote durchzusetzen und antisemitische Hetze zu verhindern.

Nach einem Verbot pro-palästinensischer Versammlungen ist es am Samstagabend in Neukölln zu Konflikten junger Leute mit der Polizei gekommen. An der Sonnenallee, Ecke Reuterstraße wurden teils sehr laute Böller gezündet, wie ein dpa-Reporter berichtete. Immer wieder kamen kleine Gruppen zusammen und riefen Slogans wie „Free Palestine“. Die Polizei schritt immer wieder ein und setzte einige Personen zeitweise fest. Ein Polizeisprecher sprach von einem „Katz-und-Maus-Spiel“ mit Gruppen von 10 bis 25 Personen. Doch sei die Polizei mit starken Kräften vor Ort. Die Situation sei unter Kontrolle.

Die Polizei hatte eine für Samstagnachmittag in Kreuzberg geplante Demonstration und alle Ersatzveranstaltungen bis 20. Oktober verboten. Eine Versammlung am Brandenburger Tor mit etwa 50 Teilnehmern wurde am Samstagnachmittag unterbunden. Wie ein Polizeisprecher sagte, waren die Menschen offenbar zu einer pro-palästinensischen Demonstration erschienen, die vom Veranstalter um eine Woche verschoben worden war. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben stadtweit rund 260 Kräfte im Einsatz.

Seit dem massiven Angriff der Terrorgruppe Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel am Samstag vergangener Woche kommt es in Berlin immer wieder zu propalästinensischen Versammlungen. Wegen befürchteter antisemitischer Äußerungen gab es mehrfach Demonstrationsverbote. Trotzdem hatten sich schon am Freitagabend pro-palästinensische Gruppen auf der Sonnenallee versammelt. Es gab kleinere Tumulte.

In ihrer Bilanz zu den Ereignissen vom Freitag erklärte die Polizei, an der Kreuzung Sonnenallee/Reuterstraße seien mehrfach bis zu 150 Personen zusammengekommen. Insgesamt wurden demnach 24 Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen. Es gab Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Störung des öffentlichen Friedens und anderer Delikte.

Darüber hinaus meldete die Polizei etliche Schmierereien mit politischem Bezug zum Nahost-Konflikt aus den vergangenen Tagen. (dpa)

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