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Sebastian T. im Gericht während des Prozesses wegen zweier Brandstiftungen.

© imago/Olaf Wagner / IMAGO/OLAF WAGNER

Rechte Anschlagsserie: Berliner Neonazi Sebastian T. wegen israelfeindlicher Propaganda angeklagt

Gerade erst war der frühere NPD-Kader aus Berlin-Neukölln zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Jetzt muss er sich erneut vor Gericht verantworten.

Der Neuköllner Neonazi und frühere NPD-Kreisvorsitzende Sebastian T. muss sich erneut vor Gericht verantworten. Die Generalstaatsanwaltschaft hat gegen ihn und einen 44-jährigen mutmaßlichen Mittäter Anklage wegen Sachbeschädigung in zwei Fällen erhoben. Dass es sich bei dem Angeklagten um T. handelt, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage.

Den beiden wird vorgeworfen, im Juli 2021 Plakate der Kleinstpartei „III. Weg“ in Neukölln geklebt zu haben, die rechtsextreme und israelfeindliche Aussagen enthielten. Die Plakate seien an einem Verteilerkasten und einem Werbeaufsteller in Neukölln befestigt worden, hieß es in einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft.

Sebastian T. war erst im Februar unter anderem wegen ähnlicher Taten zu einer Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden. Wegen des Vorwurfes der Brandstiftung an zwei Autos des Linken-Politikers Ferat Kocak und des Buchhändlers Heinz Ostermann war T. hingegen aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Sebastian T. gilt bei den Ermittlungsbehörden und Betroffenen als Hauptverdächtiger im sogenannten Neukölln-Komplex, einer rechten Anschlagsserie mit mindestens 72 einschlägigen Straftaten seit 2013. Dazu zählen auch mindestens 23 Brandanschläge, meist auf Autos. Mit den Ermittlungspannen rund um die Serie beschäftigt sich auch ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus, dessen Wiedereinsetzung vergangene Woche beschlossen wurde.

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