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Pflastersteine markieren die Stelle, wo zu DDR-Zeiten die Berliner Mauer stand.

© dpa

Festivalwoche zum Mauerfall-Jubiläum: Rund 200 Veranstaltungen an sieben Schauplätzen

Die letzten Vorbereitungen für das Mauerfall-Jubiläum laufen auf Hochtouren. Ein Blick auf das, was Besucher erwartet.

Berlin bereitet sich auf das Jubiläum des Mauerfalls vor: Unter dem Motto „30 Jahre friedliche Revolution – Mauerfall“ finden vom 4. bis zum 10. November Konzerte, Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen und andere Aktionen an sieben Wendeschauplätzen statt. „Aktuell schwanken wir zwischen Panikattacke und freudigem Jauchzen“, sagt Moritz van Dülmen, der Geschäftsführer von Kulturprojekte Berlin.

Die Organisatoren haben viel vor: Rund 200 Veranstaltungen sind geplant, darunter eine große Bühnenshow am 9. November vor dem Brandenburger Tor. Sieben Tage lang werden 3-D-Videoprojektionen und Open-Air-Ausstellungen gezeigt. Unter den Schauplätzen sind die Gethsemanekirche, wo sich die DDR-Opposition formierte, die Stasi-Zentrale und der Alexanderplatz. Dort fand am 4. November die größte Demonstration der DDR statt. Die Ausstellungen lassen Zeitzeugen sprechen. Neben Bürgerrechtlerin und Pastor kommen auch Gastarbeiter und Journalisten des West-Fernsehens zu Wort.

Die Kulturprojekte, die die Feierlichkeiten im Auftrag des Senats organisiert, realisierte 2014 bereits die „Lichtgrenze“ zum 25. und 2009 die „Dominoaktion“ zum 20. Jubiläum des Mauerfalls. Vor zwei Jahren hat sie angefangen, das Event zum 30. Mauerfall-Jubiläum zu planen. Ein Kraftakt: Anfangs arbeiteten etwa drei Leute an dem Projekt. Nachdem man sich mit der Politik verständigt hatte, sind seit einem Jahr 100 Leute intensiv mit der Umsetzung beschäftigt.

Die Laternen waren Teil des Projekts „Lichtgrenze 2014“ zum 25. Jahrestag des Mauerfalls 2014.
Die Laternen waren Teil des Projekts „Lichtgrenze 2014“ zum 25. Jahrestag des Mauerfalls 2014.

© picture alliance / dpa

[Alle Informationen zum Programm finden Sie unter www.mauerfall30.berlin]

Zehn Millionen Euro stellte die Senatsverwaltung für Kultur für das einwöchige Event bereit. Davon gehen „bestimmt 2,5 Millionen an Kosten für Sicherheit und technische Infrastruktur der Veranstaltungen“ ab, sagt van Dülmen. Zusätzlich erhält das Projekt insgesamt sechsstellige Beträge aus der Wirtschaft. Die Kosten für Sicherheit und Infrastruktur seien gestiegen, sagt van Dülmen. Seit dem Anschlag am Breitscheidplatz und insbesondere nach dem aktuellen rechtsradikalen Anschlag in Halle gebe es erhöhte Anforderungen. Das symbolträchtige Jubiläum sicher zu gestalten, ist eines der obersten Ziele.

Reflexionen über die Wende

Van Dülmen ist es wichtig, dass die Festivalwoche nicht nur die friedliche Revolution von 1989 gebührend feiert, sondern auch Raum zur Reflexion über die Wende und ihre Folgen eröffnet. Eine Kurzfilmreihe stellt deshalb am 6. November die Perspektiven ostdeutscher Gastarbeiter aus Mosambik oder Vietnam an der East Side Gallery in den Mittelpunkt. Einen Tag später findet eine Diskussion zum Stand der Wiedervereinigung statt. Ist „zusammengewachsen, was zusammengehört“, wie Willy Brandt vor 30 Jahren hoffnungsfroh verkündete?

Die große Party am Jubiläumsabend, zu der in 27 Clubs gefeiert werden kann, läutet Loveparade-Gründer DJ Westbam ein. Am meisten freut sich Kulturprojekte-Geschäftsführer van Dülmen auf die 150 Meter lange Kunstinstallation am Brandenburger Tor, zu der 30 000 Menschen Botschaften, Visionen und Geschichten beigetragen haben.

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