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Weltberühmt: der Bruderkuss an der Berliner East Side Gallery.

© IMAGO

Er malte den Bruderkuss der Berliner East Side Gallery: Russischer Künstler Dmitri Wrubel liegt im Sterben

Der Bruderkuss zwischen Breschnew und Honecker ist das bekannteste Bild der East Side Gallery. Jetzt gibt es für seinen Maler keine Hoffnung mehr.

Der russische Maler Dmitri Wrubel liegt im Sterben. Das meldete die "Bild"-Zeitung am Montag unter Berufung auf die Familie. Der 62-Jährige war bereits vor einigen Wochen an Covid-19 erkrankt, seine Frau Viktoria Timofejewa berichtete vor einer Woche von einer Beatmung mit künstlicher Lunge und einer Dialyse-Behandlung.

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"Bild" zufolge kam es infolge der Covid-19-Erkrankung zu einem Herzleiden und schließlich zu einem Schlaganfall. Wrubel liege im Koma. Die Ärzte hätten alle Hoffnung aufgegeben, die Geräte, die ihn am Leben erhalten, sollten bald abgeschaltet werden – Wrubel sei Organspender, deshalb sei der Zeitpunkt noch offen. Russische Medien vermeldeten am Montagmorgen bereits Wrubels Tod.

Mit dem Maler ist das berühmteste Bild der Berliner East Side Gallery verbunden. Im Frühjahr 1990 sprühte Wrubel das Graffito "Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben" an die Berliner Mauer.

Es zeigt den Bruderkuss zwischen dem damaligen sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew und dem DDR-Staatschef Erich Honecker im Jahr 1979. Wrubel malte seinerzeit ein Foto von den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der DDR nach.

Das Bild in der Friedrichshainer Mühlenstraße ist eine Touristenattraktion. Im Jahr 2009 war es durch Schmierereien so beschädigt worden, dass es entfernt werden musste. Wrubel, selbst ansässig in Berlin, willigte ein, es neu zu malen. Das Honorar spendete er einem sozialen Projekt in Marzahn. (Tsp)

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