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Schneefall lässt Berlin rutschen: Wintereinbruch führt zu Problemen auf den Straßen
Echtes Winterwetter: Der Donnerstag brachte reichlich Schnee nach Berlin – das machte sich auch im Verkehr bemerkbar. In Brandenburg gibt es mehr Unfälle wegen des Neuschnees.
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Den Menschen in Berlin und Brandenburg bringt der Donnerstagabend Schnee, Schneematsch und gebietsweise Glätte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor Schneefall und Frost, für die Nacht bis in den Freitagvormittag gab der Dienst zudem eine Glättewarnung heraus.
Das Winterwetter machte sich auch auf den Straßen bemerkbar: „Inzwischen haben sich die winterlich chaotischen Verhältnisse in ganz Berlin ausgebreitet. Die Stadtautobahn ist überlastet“, schrieb die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) am Abend auf der Plattform X und forderte Autofahrer auf, die Rettungsgassen freizuhalten. Nach mehreren Unfällen bildeten sich auf etlichen Abschnitten längere Staus, vor allem auf dem Stadtring A100.

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Für die A115 wurde laut Verkehrsinformationszentrale vor Glättegefahr gewarnt. „Aber nicht nur dort – überall sollte mit Glätte gerechnet werden“, hieß es in einem weiteren Post bei X. Nach Angaben der Polizei wurde in der Stadt aber zunächst keine höhere Zahl von Unfällen registriert als üblich.
Am Abend war wegen eines Unfalls die Chris-Gueffroy-Allee gesperrt. Wie die „B.Z.“ berichtete, war dort ein Lkw von der Straße abgekommen und stand quer über die Fahrbahn.
Gegen 20 Uhr gab die Verkehrsinformationszentrale Entwarnung: Die Verkehrssituation in Berlin habe sich beruhigt, es bestehe aber weiterhin Glättegefahr.
In Brandenburg machte sich das Wetter hingegen beim Unfallgeschehen bemerkbar. Wegen reichlich Neuschnee war es auch auf vielen Straßen in der Mark gefährlich glatt. Folge sei eine höhere Zahl von Unfällen als üblich, teilte der Lagedienst des Polizeipräsidiums Brandenburg in Potsdam am Abend auf Nachfrage mit.
Es handele sich oft um klassische Glätteunfälle mit Blechschäden. Bislang seien keine schwerwiegenden Unfälle darunter. Ein Polizeisprecher mahnte Autofahrer zu erhöhter Vorsicht. „Jeder sollte seine Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen anpassen.“
Probleme auch bei der BVG
Bus-Fahrgäste informierte die BVG am Anhalter Bahnhof über eine Anzeigetafel an der Haltestelle: „Witterungsbedingt kommt es im ganzen Stadtgebiet zurzeit zu Unregelmäßigkeiten sowie Verspätungen.“
Ein umgestürzter Baum blockiert nach Angaben der S-Bahn Berlin die Gleise in Wittenau im Norden Berlins. Folge seien Einschränkungen auf den Linien S1 und S85, teilte das Unternehmen mit. Ob der Vorfall mit dem Wintereinbruch zu tun hat, blieb offen.

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Die Berliner Stadtreinigung (BSR) schrieb auf X, der Winterdienst räume und streue Stadtautobahnen sowie andere wichtige Fahrbahnen und Radfahrstreifen. Auch Fußgängerüberwege würden winterdienstlich bearbeitet. Für Gehwege seien jedoch Anlieger verantwortlich.

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Um den Winterdienst der BSR in dieser Saison kümmern sich nach früheren Angaben des landeseigenen Unternehmens rund 2300 Beschäftigte mit 540 Räum- und Streufahrzeugen. In den Streugutlagern der BSR befanden sich Stand November 2024 Vorräte von etwa 13.000 Tonnen Salz, 2100 Kubikmetern Sole und 5000 Tonnen Splitt.
Seit Donnerstag schneit es in der Mitte der Region Berlin-Brandenburg und in der Hauptstadt selbst. Der DWD prognostiziert Neuschneemengen zwischen zwei und fünf Zentimetern, in manchen Gebieten fünf bis acht Zentimetern – und das innerhalb von sechs bis neun Stunden.
Der Schneefallschwerpunkt erstreckt sich vom Fläming/Havelland über den Berliner Raum bis in die Uckermark.

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Die Höchsttemperaturen liegen in der Uckermark bei 1 Grad Celsius, in Berlin bei 3 Grad. Am Abend und in der Nacht zum Freitag treten einzelne Windböen bis 60 km/h aus Südwest auf. Der zunächst schwache, östliche Wind frischt am Abend böig auf und dreht auf Nordwest.
Wetter am Freitag und Sonnabend
Am Freitag ist es wechselnd bis stark bewölkt. Stellenweise kommen Schnee, Schneeregen- oder Graupelschauer vom Himmel. Die Höchsttemperaturen erreichen etwa 2 Grad bei mäßigem, im Süden teils böigem Wind aus Südwest bis West, später auf Nordwest drehend.
Der Sonnabend bringt neben Wolken auch Aufheiterungen. Es bleibt größtenteils niederschlagsfrei, vereinzelt kann es zu geringem Schneefall oder Schneeregen kommen. Die Höchstwerte liegen um 1 Grad.
In den Nächten zum Freitag und Sonnabend sowie am Morgen tritt regional leichter Frost bis -1 Grad auf. Es besteht durchgehend Glättegefahr.
Auch in der Nacht zum Freitag würden Frost sowie Glätte und Schnee erwartet, hieß es weiter. Ab Mitternacht würden die Niederschläge nachlassen und der Himmel sich etwas auflockern. (dpa, Tsp)
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