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Eine Gruppe Mehlschwalben sitzt auf einer Wäscheleine.

© IMAGO/JOKER

Schwalben in Berlin: Wer Nistmöglichkeiten bietet, erhält eine Auszeichnung

Rauch- und Mehlschwalben kommen zurück und benötigen dringend Plätze für ihre Nester. Wer die zur Verfügung stellt, bekommt die Nabu-Plakette „schwalbenfreundliches Haus“.

Die ersten Rauchschwalben sind bereits aus ihren Überwinterungsgebieten nach Berlin zurückgekehrt. In einigen Tagen werden auch die Mehlschwalben in der Hauptstadt auftauchen.

Die Senats-Umweltverwaltung fördert die Lebensbedingungen der Vögel mit dem Projekt „Artenschutz am Gebäude“. Um diese zu verbessern, vergibt der Landesverband Berlin des Naturschutzbunds (Nabu) die Auszeichnung „schwalbenfreundliches Haus“. Jeder, der sich für die Nistmöglichkeiten der Tiere einsetzt, kann sich darum bewerben, teilte der Nabu mit.

Mehlschwalbe beim Füttern am Nest.
Mehlschwalbe beim Füttern am Nest.

© imago images/Cover-Images

Imke Wardenburg, die Nabu-Projektmanagerin des Programms „Artenschutz am Gebäude“, sagt dazu: „Mit Lehmpfützen, Nisthilfen oder Kunstnestern kann man den Vögeln ein Zuhause geben und mit insektenreichen Gärten und Balkonen für Futter sorgen.“

4500
Mehlschwalben-Paare gibt es maximal noch in Berlin

Hilfe ist dringend nötig, weil der Bestand von Rauch- und Mehlschwalben in Berlin gefährdet ist. In der Hauptstadt brüten 700 bis 900 Rauchschwalben-Paare. Sie sind an ihrem glänzend-blauschwarzen Gefieder, der rötlich-beigen Kehle sowie den langen Schwanzspießen zu erkennen.

Der Bestand an Mehlschwalben in Berlin wird auf 3500 bis 4500 Brutpaare geschätzt, Tendenz fallend. Charakteristisch an Mehlschwalben sind der leuchtend-weiße Bürzel und Bauch sowie der tief gekerbte Schwanz. „In den vergangenen Jahrzehnten ist der Bestand um mehr als die Hälfte geschrumpft“, sagt Imke Wardenburg. „Nicht zuletzt liegt das am fehlenden Lebensraum.“ Viele Hausbesitzer zerstörten Nester. Oder diese gingen bei Sanierungsarbeiten verloren.

Mehlschwalben nisten außen an Gebäuden, etwa unter Dachüberständen oder an Balkonen und leben gerne in Innenstadtbezirken. Rauchschwalben bauen ihre Nester lieber in Innenräumen, etwa in Ställen oder Schuppen, aber auch unter Stegen am Wasser. Sie sind deshalb eher in den grünen Außenbezirken zu finden.

Mit dem Projekt „Artenschutz am Gebäude“ möchte die Umweltverwaltung Hauseigentümer und verschiedene Akteure aus der Baubranche für das Thema Artenschutz sensibilisieren. Die Plakette „schwalbenfreundliches Haus“ vergibt der Nabu an Hausbesitzer oder Mieter, die Schwalben an ihren Gebäuden dauerhaft dulden und aktiv fördern.

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