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So könnte der Karstadt Hermannplatz nach einer Illustration künftig aussehen.

© Signa

Senator will mehr Tempo am Berliner Hermannplatz: Geisel will Bebauungsplan für Karstadt-Umbau in hundert Tagen

Seit Jahren wird über die Zukunft des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz gestritten. Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel will jetzt Fakten schaffen.

Berlins neuer Senator für Stadtentwicklung Andreas Geisel (SPD) will den umstrittenen Umbau des Karstadtgebäudes am Hermannplatz durch dessen Eigner Signa beschleunigen. Für die Entwicklung des Standorts sei es sinnvoll, schnell einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen.

„Ich schlage dem Senat vor, das in den ersten 100 Tagen zu tun. Es ist mehrere Jahre geredet worden. Jetzt sind wir soweit, dass wir zu einer Entscheidung kommen“, sagte Geisel in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“.

Neben Verkaufsflächen müssten auf dem Gelände auch Wohnungen, Büros sowie Räume für die Zivilgesellschaft realisiert werden. Zudem müsse auch der Hermannplatz selbst anders gestaltet werden.

Geisels Vorstoß stieß umgehend auf Kritik. Die Äußerungen des Senators seien „direkt der Beweis, dass man weiter nicht zu ernsthafter Beteiligung bereit ist“, schrieb der Neuköllner Abgeordnete André Schulze (Grüne) auf Twitter.

Der Umbau des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz sorgt seit Jahren für Diskussionen. Der Mutterkonzern der Kaufhauskette, die Signa Holding des Investors österreichischen Investors René Benko will den Standort grundlegend umbauen.

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Angedacht war ursprünglich unter anderem, die äußere Hülle des Kaufhauses nachdem Vorbild des historischen Kaufhausgebäudes am Hermannplatz mit zwei Türmen neu aufzubauen. Dagegen machte sich Kritik breit. Initiativen befürchten durch den Umbau eine Aufwertung und steigende Mieten in Nordneukölln. Auch der zunächst zuständige Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg Florian Schmidt (Grüne) stellte sich gegen die Pläne.

Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) will den Umbau des Karstadt am Hermannplatz vorantreiben.
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) will den Umbau des Karstadt am Hermannplatz vorantreiben.

© dpa

Später zog der Senat das Vorhaben an sich. Zuletzt hatte Signa im vergangenen Jahr erklärt, auf den bestehenden Bau weitere drei Stockwerke sowie die beiden Türme in Holzbauweise errichten zu wollen. Unterstützung für die Pläne gibt es vom Senat.

Für die künftige Nutzung der umgebauten Flächen sowie die Gestaltung des Außenbereichs läuft derzeit noch ein Beteiligungsverfahren. Interessierte können die bisherigen Ergebnisse des Werkstattverfahrens noch bis 16. Januar kommentieren und ergänzen.

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