
© Carmen Nelissen
„So ruhig, wie es normalerweise immer ist“: Verkehr im Berliner Westen nach Brückensperrung entspannt sich am Freitag
Brückensperrung und BVG-Streik führten am Donnerstag dazu, dass der Verkehr im Westen Berlins zusammenbrach. Am Freitag geht es auf den Straßen dagegen deutlich entspannter zu.
- Franziska von Werder
- Carmen Nelissen
- Sönke Matschurek
Stand:
Nachdem am Donnerstag in Berlin wegen der kurzfristigen Sperrung der A100-Brücke und dem hinzukommenden BVG-Streik ein Verkehrschaos in Berlin ausgebrochen ist, hat sich der Verkehr am Freitag etwas beruhigt.
„Heute war richtig gut eigentlich“, sagen zwei Handwerker, die am frühen Abend an der letzten Ampel vor der Autobahnauffahrt Spandauer Damm stehen. „Wir haben nur neun Minuten vom Kaiserdamm hier hoch gebraucht“.
Zwar war gerade im westlichen Bereich der Stadt am Freitag zunächst ein erhöhtes Verkehrsaufkommen festzustellen, sagte ein Sprecher der Verkehrsinformationszentrale (ViZ) am Mittag.
Doch der Tag sei erheblich besser als Donnerstag verlaufen. „Das war ein absoluter Ausnahmetag“, so der Sprecher. Zu der Brückensperrung kam der BVG-Streik hinzu, viele Menschen waren auf ihr Auto angewiesen. „Es wäre also auch so sehr voll gewesen, aber durch das Brücken-Unglück brach der Verkehr zusammen“, so der Verkehrsbeobachter. Selbst um 20 Uhr am Abend habe es sich auf dem Spandauer Damm noch stark gestaut – ein völlig ungewohntes Bild.

© Carmen Nelissen
Auch Charlottenburgs Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) machte am Freitag die Beobachtung, dass sich die Verkehrslage entspannt hat. Er sei erstaunt darüber, wie ruhig der Verkehr sei. „Eigentlich kann das nicht der Normalzustand sein. Vielleicht sind viele im Homeoffice geblieben. Im Vergleich zu gestern ist das überhaupt nichts“, sagt er.
„Jetzt ist es ruhig, so wie es normalerweise immer ist“, sagt Pia von Meyenburg, die seit mehr als drei Jahrzehnten in der Christstraße im Klausenerplatz-Kiez lebt. Am Vortrag hingegen sei der Verkehr vor ihrer Haustür eine „absolute Katastrophe, der Horror“ gewesen. Die Autos hätten den ganzen Tag über mit laufenden Motoren von einem Ende des Kiezes bis ans andere gestanden. „Wir konnten die Fenster nicht aufmachen wegen der Abgase“, klagt die Anwohnerin.
Die Bauarbeiten für die Gegenspur haben begonnen
Am Montag soll ein Fahrstreifen auf der Gegenspur für die nach Norden fahrenden Autos geöffnet werden. Die Bauarbeiten dafür sind bereits im Gange. Von der Brücke am Spandauer Damm aus sieht man Arbeitstrupps und einen Bagger.

© Carmen Nelissen
Sie haben dort Teile des Mittelstreifens entfernt, wo der nordwärts laufende Verkehr von der Gegenspur wieder auf die vorgesehene Fahrbahn geleitet werden soll. Auf der derzeit unbefahrenen Fahrbahn liegen eine abgebaute Straßenlaterne, Betonstücke und zur Seite geräumter Sand.
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