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Was machen sich Eisbären aus dem Coronavirus? Nichts. Hertha hat im Tierpark auch ohne Besucher ihre Freude.

© Paul Zinken/dpa

Am liebsten gleich nach Ostern: SPD-Stadtrat will Berliner Zoo und Tierpark wieder öffnen

Der Senat wollte es nicht. Trotzdem sind Zoo und Tierpark wegen der Coronakrise seit Wochen geschlossen. Ein Lichtenberger Politiker fordert nun Lockerungen.

Lichtenbergs neuer Wirtschaftsstadtrat Kevin Hönicke (SPD) hat ein Ende der Schließung von Zoo und Tierpark gefordert. Er sei im Gespräch mit der Leitung, „ob diese nicht wieder langsam für Besuch geöffnet werden können", teilte er am Donnerstag mit. „Gerade für Familien wird das Entlastungen im Alltagsprogramm bringen!"

Hönicke schwebt eine schrittweise Öffnung vor - am liebsten noch in den Osterferien, das wäre „traumhaft" [alle aktuellen Entwicklungen zur Coronakrise in Berlin lesen Sie im Newsblog].

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Bei Berlins Zoologischen Gärten wurde die Forderung mit Zurückhaltung aufgenommen: Nach derzeitigem Stand blieben die Einrichtungen bis auf Weiteres geschlossen, hieß es auf Anfrage. Man stehe in dieser Frage allerdings im engen Austausch mit dem Senat. Derzeit würden Konzepte erarbeitet, wie eine Wiedereröffnung von Zoo und/oder Tierpark mit reglementiertem Besucher-Einlass möglich wäre.

Alles eine Frage der Organisation

„Das kann man über konkrete Zeitfenster für den Einlass pro Ticket organisieren. Gab es im Winter schon mal", schrieb Hönicke dazu bei Twitter. „Dann Abstände einhalten wie im Supermarkt. Alles eine Frage der Organisation. Bekommen wir doch hin, oder?" Er gestand allerdings sein, dass dies beim engeren Zoo schwieriger werden dürfte als beim weitläufigen Tierpark. Außerdem sollten die Tierhäuser noch geschlossen bleiben.

Nach Angaben Senatsverwaltung für Gesundheit dürfen Zoo und Tierpark öffnen. Die sind sich der rechtlichen Lage aber nicht ganz sicher. Parks und Grünflächen können nach der Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus offen bleiben – Ausstellungen jedoch nicht.

Worunter fallen nun Zoo und Tierpark? Wegen der rechtlichen Fragen stimme man sich noch mit dem Senat ab, sagte eine Sprecherin der Zoologischen Gärten dem Tagesspiegel. Stadtrat Hönicke fordert, dass dieser dem landeseigenen Unternehmen schnell Sicherheit gibt.

Am Tag der Schließung gab es Verwirrung im Senat

Schon bei der Schließung hatte es einige Verwirrung gegeben. Am Morgen des 17. März hatten die Einrichtungen bekanntgegeben, „bis auf Weiteres" zu schließen, um eine Ausbreitung des Virus nicht zu fördern. Etwa zeitgleich beriet der Senat über Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Berlin.

Als am Nachmittag Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) vor die Medien traten, verkündeten sie: Zoo und Tierpark bleiben offen. Erst durch die Pressekonferenz erfuhren die Politikerinnen, dass die Leitung bereits von sich aus den Anlagen zugesperrt hatte.

[Dieser Beitrag ist eine Vorabmeldung aus dem Lichtenberg-Newsletter. Wegen Ostern erscheint die nächste Ausgabe am Dienstag, sonst immer montags. Die Corona-Auswirkungen auf Ihren Bezirk, kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de]

Die rund 30.000 Tiere müssen weiterhin versorgt werden, auch wenn sie niemand besucht. Der generelle Betrieb von Zoo, Tierpark und Aquarium koste am Tag rund 140.000 Euro, erklärten die Zoologischen Gärten. Seit der Schließung fehlten nun jegliche Einnahmen. Unterstützung kommt derzeit durch Spenden.

Neben einem Spendenkonto gibt es dafür neuerdings die Möglichkeit, per SMS zu Geld zu überweisen. Für eine Spende von 5 Euro sendet man #TierparkHilfe oder #ZooHilfe an die 81190.

Pauline Faust

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