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Sprengstoff-Bastler von Neukölln: Mutmaßlicher Täter im Gefängnis
Das Landeskriminalamt hat in Berlin einen mutmaßlichen Sprengstoffbastler festgenommen. Der Mann soll im Oktober einen selbstgebastelten Sprengsatz bei einer Kontrolle zurückgelassen haben.
Stand:
Monate nach dem Fund von hochexplosivem Sprengstoff bei einer Kontrolle in Berlin sitzt ein 32 Jahre alter Verdächtiger in Untersuchungshaft. Der bereits vorliegende Haftbefehl gegen den 32-Jährigen wurde in Vollzug gesetzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der Fall sorgte damals für Schlagzeilen: Bei einer Routinekontrolle am 30. Oktober 2024 flüchtete ein Mann vor der Bundespolizei am S-Bahnhof Neukölln. Er ließ einen Stoffbeutel mit einem selbst gebauten Sprengsatz mit 530 Gramm der hochexplosiven Substanz TATP (Triaceton-Triperoxid) zurück. Vermutlich sollte dieser zum Sprengen von Geldautomaten eingesetzt werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Dieser war so instabil, dass er in einem angrenzenden Park von den Beamten gesprengt wurde. Die Detonation soll gewaltig und in weiten Teilen des Stadtgebiets zu hören gewesen sein. Nur knapp sei Berlin damals einer Katastrophe entgangen, hieß es.
Die Polizei fahndete nach der Tat nach zwei Verdächtigen. Dabei handelte es sich um polizeibekannte Automatensprenger. Im November 2024 gab es die nächste Entwicklung in dem Fall, als einer der beiden Gesuchten, ein 34 Jahre alter Pole, bei einem Unfall mit einem selbst gebastelten Sprengsatz in Niedersachsen ums Leben kam. Er soll der Besitzer des Beutels im Oktober gewesen sein.
Nach seinem Komplizen wurde anschließend weiter intensiv gefahndet. Am Sonntag soll Zielfahndern des Berliner Landeskriminalamtes der Zugriff gelungen sein.
Sie nahmen den Mann gegen 8 Uhr am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) aufgrund eines schon erwirkten Haftbefehls wegen des Verdachts des Vorbereitens einer Sprengstoffexplosion fest. Der Beschuldigte leistete keinen Widerstand.
Nach seiner Verhaftung erhoffen sich Polizei und Staatsanwaltschaft nun weitere Erkenntnisse dazu, woher die Männer den Sprengstoff hatten und was sie damit planten. Bislang hat sich der 32-Jährige laut Staatsanwaltschaft aber nicht geäußert. (Tsp, mit dpa)
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