
© IMAGO/Nikito
Täter zogen durch ein Dutzend Straßen: Unbekannte lassen Luft aus Reifen von zahlreichen Autos in Berlin
In Charlottenburg-Wilmersdorf wurden fast 40 Fahrzeuge beschädigt. Die Täter hinterließen umweltpolitische Schreiben.
Stand:
Unbekannte haben die Luft aus den Reifen zahlreicher Autos im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gelassen. Fast 40 Fahrzeuge waren von der Aktion am Sonnabend betroffen, wie die Polizei mitteilte. Die Täter hinterließen demnach Schreiben mit umweltpolitischem Bezug an den Autos. Was der Inhalt der Schreiben war, konnte eine Polizeisprecherin auf Tagesspiegel-Anfrage nicht sagen.
Die Sachbeschädigungen wurden am Sonnabend über den Tag verteilt festgestellt, hieß es weiter. Betroffen waren laut Polizei Straßen in den Ortsteilen Charlottenburg und Wilmersdorf: die Schillerstraße, Güntzelstraße/Emser Platz, Nassauische Straße, Pariser Straße, Trautenaustraße, Hohenzollerndamm, Nikolsburger Straße, Niebuhrstraße, Leibnizstraße, Emser Straße und Mommsenstraße. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
In der Vergangenheit hatte es wiederholt Fälle gegeben, bei denen Unbekannte die Luft aus geparkten Autos ließen. Die Gruppen „Widerstandskollektiv“ und „Tyre Extinguishers“ bekannten sich zu entsprechenden Aktionen.
Auf dem YouTube-Kanal „Unignorierbar Widerstand“ wurden seit Dienstag mehrere Videos hochgeladen, die zeigen, wie Aktivisten Luft aus Autoreifen lassen. „So geht das Widerstands-Kollektiv mit SUVs um“, heißt es unter einem der Beiträge. Wo die Aktionen stattfanden, blieb offen. Ein anderes Video zeigt mehrere Personen, die ein Autohaus betreten und ebenfalls die Luft aus den Reifen dort ausgestellter Autos lassen.
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In einem Beitrag des Kollektivs auf Instagram heißt es, man habe bei Aktionen in Oldenburg, Karlsruhe und Regensburg „230 fette Karren stillgelegt“. Man wolle damit „das Monster Autoindustrie“ stoppen.
Doch für die Aktion in Berlin ist die Gruppierung nicht verantwortlich, wie eine Sprecherin dem Tagesspiegel sagte. Das lokale Widerstands-Kollektiv in Berlin wusste demnach „von nichts“.
Die Aktivisten gehen davon aus, dass sich andere von ihrem Aufruf inspirieren ließen, bundesweit die Luft aus den Reifen von SUVs zu lassen. Auf ihrer Webseite bietet die Gruppierung sogar umweltpolitische Schreiben zum Download an.
Das „Widerstandskollektiv“ ist eine Nachfolgergruppe der Klimaschutzgruppe Letzte Generation. Die Gruppe hatte bei Protestaktionen in der Vergangenheit unter anderem ein Tesla-Autohaus beschmiert und falsche Zebrastreifen auf Fahrbahnen in Berlin gemalt.
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