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Der Tiergartentunnel bleibt südwärts gesperrt, bis Blechschilder fürs Lkw-Verbot stehen.

© IMAGO/Funke Foto Services/Maurizio Gambarini

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Tiergartentunnel noch länger gesperrt: Berlins Verwaltung braucht mehr Zeit für Blechschilder

Ursprünglich sollte der Tunnel unter der Berliner City eine Woche gesperrt bleiben, dann zwei. Nun soll es sogar noch länger dauern, bis wieder Autos fahren dürfen.

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„Voraussichtliche Dauer: eine Woche“, hieß es in der ersten Mitteilung zum Tiergartentunnel, die die Berliner Verkehrsverwaltung am 8. November veröffentlicht hat. So lange wollte die Behörde brauchen, um Blechschilder zu beschaffen und zu installieren, die Lastwagen und Bussen die Fahrt durch den Tunnel verbieten.

Bis dahin bleibt die südwärtige Tunnelröhre vom Hauptbahnhof zum Landwehrkanal vorsorglich komplett gesperrt. Jetzt – elf Tage nach dieser Ankündigung – teilt die Verwaltung mit, dass es sogar noch länger dauert.

„Die Montage der umfangreichen Blechbeschilderung wird voraussichtlich in der 49. Kalenderwoche erfolgen“, heißt es auf Tagesspiegel-Anfrage. Also Anfang Dezember, fast einen Monat nach Beginn der Sperrung. „Denn leider sind die erforderlichen Abstimmungen und die Materialbeschaffung sehr umfangreich.“ Dabei ist der Tunnel mit elektronischen Verkehrsschildern ausgestattet – die allerdings laut Verwaltung die Option einer Sperrung für Lkw nicht anzeigen können.

Daran, dass die Behörde als Ergebnis der „sehr umfangreichen erforderlichen Abstimmungen“ eine ausgefeilte Alternativroute für den Schwerverkehr von Mitte nach Kreuzberg präsentieren würde, liegt die Verzögerung jedenfalls nicht: Es werde keine konkrete Umleitungsstrecke beschildert, heißt es. Die Gegenrichtung ist ohnehin nicht betroffen.

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Anlass für die Sperrung der Tunnelröhre sind Mängel an den Lüftern, die bei Wartungsarbeiten entdeckt worden waren: Einige liefen nicht mehr rund und sind so verschlissen, dass sie demontiert werden mussten. Da die verbliebenen Lüfter im Fall eines Brandes im Tunnel nicht genug Schub erreichen, um große Mengen Qualm wegzublasen, soll durch das Lkw-Fahrverbot die potenzielle Brandlast verringert werden.

Das Verbot betrifft auch Busse der BVG

Das Verbot soll für alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gelten, also auch für größere Lieferwagen sowie für die Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Die hatten den M41er bisher auf den Abschnitt zwischen Neukölln und Potsdamer Platz verkürzt. Ab sofort fährt er wieder bis zum Hauptbahnhof, hält dort an einer anderen Position als bisher und wird auf der Rückfahrt Richtung Kreuzberg durch die Luisenstraße umgeleitet. Später betrifft das Problem auch den M85er, der schon seit Oktober baubedingt nicht mehr durch den Tunnel fuhr.

Wann der noch nicht einmal 20 Jahre alte Tunnel wieder uneingeschränkt befahrbar sein wird, vermag die Verwaltung bisher nicht zu sagen. Irgendwann 2025 dürfte es werden. Auch eine Prognose, wie teuer die Reparatur wird, gibt es nicht. Immerhin ist Überwachungstechnik vorhanden, um Verstöße gegen das Verbot zu bemerken: Im Tunnel hängen Kameras.

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