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Mario Tobias, Geschäftsführer der Messe Berlin

© Messe Berlin

Trotz Vorbehalten wegen nicht richtig geprüfter Rechnungen und geplantem Hallenbau: Vertrag mit Chef der Berliner Messe um fünf Jahre verlängert

Der Messe-Aufsichtsrat verlängert den Vertrag mit Mario Tobias – und will den Plan für eine neue Halle weiter verfolgen. Er setzt sich damit über Bedenken von Abgeordneten hinweg.

Stand:

Der Aufsichtsrat der Berlin Messe GmbH hat den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Mario Tobias am Montag frühzeitig um fünf Jahre bis 2031 verlängert. Das teilte das landeseigene Unternehmen am Montag mit. Tobias’ aktueller Vertrag läuft noch bis Herbst nächsten Jahres.

„Mit seiner langjährigen Führungserfahrung, seinem strategischen Blick und seiner breiten Vernetzung ist er die richtige Persönlichkeit, um die Messe Berlin erfolgreich in die Zukunft zu führen“, sagte Eric Schweitzer, Vorsitzender des Aufsichtsrats. Auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD), ebenfalls Mitglied im Aufsichtsrat, zeigte sich erfreut. Sie würdigte Tobias auf Social Media als „erfahrenen und zukunftsorientierten Manager“, der die Weiterentwicklung der Messegesellschaft vorantreibe.

Nach Tagesspiegel-Informationen wurde am Montag ebenfalls beschlossen, mit den Planungen für eine neue Kongresshalle fortzufahren. Die Entscheidung über die Vertragsverlängerung und den Hallenbau traf der Aufsichtsrat trotz Vorbehalten bei Berliner Abgeordneten.

Der SPD-Politiker Jörg Stroedter hatte gefordert, die Entscheidung über einen neuen Vertrag für Tobias um ein halbes Jahr nach hinten zu verschieben, bis alle offenen Fragen geklärt sind.  Konkret geht es dabei um Fragen, die es nach Tagesspiegel-Berichten über nicht ausreichend geprüfte Rechnungen in Millionenhöhe gibt. Der Berliner Rechnungshof hatte die Prüfung der Rechnungen, von denen die Messe selbst mit einem Aufschlag profitierte, als nicht ausreichend kritisiert.

Zudem gibt es Vorbehalte bezüglich des geplanten Hallenbaus und dessen Finanzierung. Dazu waren Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzende vergangenen Freitag ins Abgeordnetenhaus in den nicht öffentlich tagenden Beteiligungsausschuss geladen. Der CDU-Abgeordnete Michael Dietmann sagte im Anschluss, er habe auf alle Risiken hingewiesen. „Ich glaube, es gibt welche“, sagte er. Die Verantwortung für das künftige Handeln liege nun bei der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat.

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