zum Hauptinhalt
Das Wellenbad am Kreuzberger Spreewaldplatz.

© Doris Spiekermann-Klaas

Viele deutsche Sportstätten in schlechtem Zustand: Auch in Berlin zahlreiche Hallen und Bäder betroffen

Laut einer Studie befürchten mehr als ein Drittel der Kommunen, ihr Angebot wegen maroder Sportstätten reduzieren zu müssen. Den Investitionsstau nennen Städte und Gemeinden „dramatisch“.

Stand:

Wegen des schlechten baulichen Zustands von Sporthallen oder Schwimmbäder müssen einer Studie zufolge vier von zehn deutschen Kommunen einzelne Angebote ausfallen lassen. Dies geht aus einer Erhebung des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten.

Demnach befürchten zudem 36 Prozent der Kommunen, dass sie ihr Angebot wegen maroder Hallen oder Bäder in den kommenden Jahren reduzieren müssen.

59 Prozent der für die Studie befragten Städte, Gemeinden und Landkreise gab demnach an, dass der Investitionsrückstand bei Sporthallen „gravierend“ oder „nennenswert“ sei, bei Hallenbädern sagten dies demnach sogar 62 Prozent. Sollte sich die Lage nicht bessern, müsste laut der Erhebung in den kommenden drei Jahren den Kommunen zufolge fast jedes siebte Hallenbad (13,4 Prozent) und jedes sechste Freibad (15,9 Prozent) geschlossen werden, berichteten die Funke-Zeitungen weiter.

Berlin: Marode Sporthallen, viele geschlossene Schwimmbäder

Auch in Berlin sind zahlreiche Sportstätten wegen ausstehender oder laufender Sanierungen zurzeit nicht nutzbar. Allein im Märkischen Viertel in Reinickendorf etwa sind gleich vier Hallen für den Schulsport im schlechten Zustand, die bekannte Bruno-Gehrke-Halle in Spandau bräuchte neue Installationen und Reparaturen an der Gebäudesubstanz. So ähnlich sieht es auch in anderen Bezirken aus.

Aufgrund von Bauarbeiten sind aktuell zudem acht der 35 Hallenbäder der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) geschlossen, das entspricht mehr als einem Fünftel der Kapazität.

Von den umfangreichen Sparmaßnahmen des schwarz-roten Senats sind ferner groß angelegte Neubauprojekte wie das Kombibad Pankow betroffen, das ursprünglich auf dem Gelände des jetzigen Sommerbads Pankow am Schlosspark Schönhausen geplant war. Wie berichtet, soll dort wegen der schwierigen Haushaltslage nur noch eine kostengünstige „Typenschwimmhalle“ entstehen. 

307 Städte, Gemeinden und Landkreise befragt

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) bezeichnete die Entwicklung gegenüber den Funke-Zeitungen als „dramatisch“. DStGB-Hauptgeschäftsführer André Berghegger forderte gegenüber den Funke-Zeitungen von Bund und Ländern eine „Investitionsoffensive in die Sportinfrastruktur“.

Das Difu hatte der KfW zufolge im Oktober des vergangenen Jahres 307 Städte, Gemeinden und Landkreise zur Situation der kommunalen Sportanlagen befragt. Die Erhebung sei zwar „nicht bundesweit repräsentativ“, vermittle jedoch einen „belastbaren Eindruck der kommunalen Wahrnehmung“, hieß es von der KfW gegenüber den Funke-Zeitungen. Es gebe einen „großen Investitionsstau“. (Tsp, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })