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Voraussetzung für fahrerlose U-Bahnen: Berliner Senat nennt Zeitplan für Automatisierung der U5 und U8
In anderen Städten sind U-Bahnen bereits heute ohne Fahrer unterwegs. Nun soll die dafür nötige Technik auch in Berlin eingebaut werden.
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Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) arbeiten daran, Teile des Berliner U-Bahnnetzes automatisiert zu betreiben. Nun hat der Senat einen neuen Zeitplan für den Start der CBTC genannten Technik auf den Linien U5 und U8 bekanntgegeben.
„Der aktuelle Planungsstand sieht die Betriebsaufnahme mit CBTC auf der U-Bahnlinie 5 im Jahr 2029 und auf der U-Bahnlinie 8 im Jahr 2032 vor“, teilte die Senatsverkehrsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage des AfD-Abgeordneten Rolf Wiedenhaupt mit.
Einen fahrerlosen Betrieb der U-Bahn plant die BVG nicht
CBTC, kurz für Communication Based Train Control, bezeichnet Systeme zur digitalen Beeinflussung und Überwachung von Zügen. Es ermöglicht dadurch technisch, die Züge automatisiert zu steuern. Ein Fahrer in der Führerkabine ist dann nicht mehr zwingend notwendig.
In Berlin ist die Technik bislang nicht im Einsatz. In anderen internationalen Städten wie Madrid oder Kopenhagen jedoch schon. Auch Paris arbeitet an der Einführung Fahrerloser U-Bahnen, wie es sie in Deutschland bislang nur in Nürnberg gibt.
Trotz des Einbaus der Technik ist in Berlin allerdings vorerst nicht geplant, die U-Bahnen ohne Fahrer durch die Tunnel zu steuern. „Die BVG plant derzeit keinen fahrerlosen Betrieb auf den Linien U5 und U8“, sagen die Verkehrsbetriebe. In jedem Zug solle weiterhin ein Fahrer sitzen.
Pläne für vollautomatisierte U-Bahn gibt es in Berlin bislang nicht, da dies „einen hohen Aufwand mit weitreichenden Baumaßnahmen erfordern würde, um die Fahrgastsicherheit zu gewährleisten“, teilte die Verkehrsverwaltung mit. „Es wird aber nicht ausgeschlossen, dass der fahrerlose Betrieb in Zukunft umgesetzt wird.“
Jens Wieseke, Sprecher des Berliner Fahrgastverbands Igeb hält den Einbau der Technik allerdings auch unter diesen Voraussetzungen für wichtig. „Das ist auf jeden Fall ein sinnvoller Schritt.“
Zwar ändere sich äußerlich für den Fahrgast zunächst nichts, doch würden durch die neue Technik viel dichtere Zugfolgen möglich. „Wir reden da von bis zu 90 Sekunden“, sagte Wieseke. Dies sei wichtig, um langfristig den in der Hauptverkehrszeit nötigen Drei-Minuten-Takt auf Teilen der U5 und U8 anbieten zu können.
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